Tasteninstrumente > Klavier zu zwei Händen
Antonín Dvorák
Humoresken op. 101
Herausgeber: Ullrich Scheideler, Christian Schaper
Fingersatz: Jacob Leuschner
10,00 €
Urtextausgabe, broschiert
Seiten: 38 (VII, 31), Größe 23,5 x 31,0 cm
Bestell-Nr. HN 1044 · ISMN 979-0-2018-1044-7
Im Sommer 1894 unterbrach Antonín Dvorák seinen Aufenthalt in Amerika, um die Ferien in der böhmischen Heimat zu verbringen. In jenen glücklichen Wochen schrieb er die acht Humoresken für Klavier nieder. „Böhmisch“, wie man vermuten könnte, ist die Musik jedoch keineswegs. Einiges Material skizzierte Dvorák nachweislich bereits in New York, zudem gibt es Hinweise, dass der Komponist zunächst an eine Reihe schottischer Tänze dachte. Eine internationale Musik also, mit einem ganz eigenen Tonfall. All das in mäßigem Schwierigkeitsgrad, der es Klavierspielern jeden Alters ermöglicht, über den Ohrwurm der Nr. 7 hinaus viel Neues zu entdecken. Die Henle-Urtextausgabe basiert auf dem Erstdruck, der von den Herausgebern sorgfältig anhand des Autographs überprüft wurde.
Inhalt
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Humoreske es-moll op. 101,1
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske H-dur op. 101,2
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske As-dur op. 101,3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske F-dur op. 101,4
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske a-moll op. 101,5
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske H-dur op. 101,6
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske Ges-dur op. 101,7
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Humoreske b-moll op. 101,8
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades »
Die Schwierigkeitsgrade der
Klaviermusik im G. Henle Verlag
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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leicht | mittel | schwer |
Die Schwierigkeitsgrade der Klaviermusik im G. Henle Verlag
Stufe | Grad | Beispiel |
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1 | leicht | Bach, Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, Nr. 4 und 5 |
2 | Bach, Wohltemperiertes Klavier I, Nr. 1 Präludium C-dur | |
3 | Beethoven, Klaviersonaten op. 49,1 und 2 | |
4 | mittel | Grieg, Lyrische Stücke op. 12, Nr. 4 |
5 | Schumann, Fantasiestücke op. 12, Nr. 1 | |
6 | Chopin, Nocturnes op. 27, Nr. 1 und 2 | |
7 | schwer | Beethoven, Klaviersonate op. 10, Nr. 3 |
8 | Beethoven, Klaviersonate op. 81a | |
9 | Schumann, Toccata op. 7 |
Schwierigkeitsgrade als Leitfaden
„Was heißt schon ‚schwer‘? Entweder man kann spielen oder man kann nicht spielen“ – so die lapidare Bemerkung des großen Geigers Nathan Milstein, angesprochen auf die unglaublichen Schwierigkeiten der Capricen op. 1 von Niccolo Paganini.
Sofort wird damit die Relativität von „Schwierigkeitsbewertungen“ in der Musik deutlich. Ich stelle mich dennoch gerne dieser großen Herausforderung, die der G. Henle Verlag an mich herangetragen hat. Denn ich weiß von vielen Kollegen und aus eigener Erfahrung, wie hilfreich solch ein Leitfaden sein kann. Vor allem, um „passende“ Stücke aufzufinden. Zum Beispiel für Instrumentallehrer, die auf den unterschiedlichsten Ebenen unterrichten, vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf die Hochschulen, aber auch für alle interessierten Laien, denen ein solcher Leitfaden helfen will.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für neun Schwierigkeitsgrade, die ich in drei Gruppen unterteilt habe: 1–3 (leicht), 4–6 (mittel), 7–9 (schwer). In die Schwierigkeitsgrad-Bewertung fließen dabei möglichst viele Parameter ein. Ich bewerte nicht allein die Anzahl von schnell oder langsam zu spielenden Noten oder von Akkordfolgen; ganz entschieden wichtig sind darüber hinaus die Komplexität der Faktur eines Stückes, die Kompliziertheit seiner Rhythmik, die Schwierigkeit der Lesbarkeit beim ersten Erfassen des Notentextes und nicht zuletzt, wie leicht oder wie schwer es ist, die musikalische Struktur des Stückes zu erfassen. Als „Stück“ definiere ich dabei die musikalische Einheit etwa einer Sonate oder eines Einzelstücks im Zyklus, weshalb zum Beispiel Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1 insgesamt 48 Schwierigkeitsgrade enthält (jedes Präludium und jede Fuge separat), Schumanns fis-moll-Sonate op. 11 jedoch nur eine einzige Ziffer. Maßstab meiner Bewertung ist die vorspielreife Darbietung eines Stücks.
Während der Bewertungsarbeit hat sich herausgestellt, dass der Bereich der mittleren Schwierigkeitsgrade (4–6) am heikelsten ist. Hin und wieder führt das dazu, dass ein Stück zum Beispiel mit der Kategorie „3/4“ zu bewerten ist, obwohl es allein vom Klaviertechnischen her eine „3“ verdient hätte. Als Beispiel für solch eine „Grenzüberschreitung“ (leicht/mittel) diene das erste Stück der Schumannschen „Kinderszenen“ op. 15 Von fremden Ländern und Menschen oder in die andere Richtung „6/7“ ein Teil der Bachschen „Englischen Suiten“. Und selbstverständlich gibt es auch innerhalb einer Hauptkategorie „Von-bis“-Wertungen (z. B. 7/8).
Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin.
Prof. Rolf Koenen © 2010