Tasteninstrumente > Klavier zu zwei Händen
Joseph Haydn
Sämtliche Klaviersonaten, Band II
Herausgeber: Georg Feder
Fingersatz: Hans-Martin Theopold
20,00 €
Urtextausgabe, Studien-Edition, broschiert
Seiten: 192 (VI, 186), Größe 17,0 x 24,0 cm
Bestell-Nr. HN 9240 · ISMN 979-0-2018-9240-5
Zu Joseph Haydns umfangreichem Werk gehört auch ein schier unerschöpflicher Vorrat an Klaviersonaten. Mit insgesamt über 50 Werken bilden sie einen gewichtigen Teil seines Gesamtœuvres. Dass er in diesen Sonaten – wie in vielen anderen Gattungen, z. B. den Sinfonien und den Streichquartetten – eine Brücke schlägt zwischen unterschiedlichen Stilepochen und zugleich den Grundstein legt für die klassische Klaviersonate, ist eine der großen Leistungen dieses Komponisten.
Band II umfasst drei Gruppen von sechs Sonaten, die Haydn in Drucken oder professionell hergestellten Abschriften der Öffentlichkeit zugänglich machte. Die aus den 1770er-Jahren stammenden Sammlungen enthalten einige der bekanntesten und beliebtesten Klaviersonaten Haydns, darunter die in C-dur, D-dur und G-dur, Hob. XVI:35, 37 und 27. Als gewichtigstes Werk ist wohl die letzte Sonate des Bandes in c-moll, Hob. XVI:20, anzusehen, deren Leidenschaftlichkeit und Expressivität, gepaart mit gesteigerten pianistischen Ansprüchen fast schon Beethovensche Kühnheit vorwegnehmen.
Inhalt
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Klaviersonate C-dur Hob. XVI:21
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 6/7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate E-dur Hob. XVI:22
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate F-dur Hob. XVI:23
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate D-dur Hob. XVI:24
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate Es-dur Hob. XVI:25
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate A-dur Hob. XVI:26
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5/6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate G-dur Hob. XVI:27
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5/6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate Es-dur Hob. XVI:28
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Klaviersonate F-dur Hob. XVI:29
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate A-dur Hob. XVI:30
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Klaviersonate E-dur Hob. XVI:31
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate h-moll Hob. XVI:32
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 6/7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate C-dur Hob. XVI:35
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate cis-moll Hob. XVI:36
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate D-dur Hob. XVI:37
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Klaviersonate Es-dur Hob. XVI:38
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Klaviersonate G-dur Hob. XVI:39
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviersonate c-moll Hob. XVI:20
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Die Schwierigkeitsgrade der
Klaviermusik im G. Henle Verlag
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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leicht | mittel | schwer |
Die Schwierigkeitsgrade der Klaviermusik im G. Henle Verlag
Stufe | Grad | Beispiel |
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1 | leicht | Bach, Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, Nr. 4 und 5 |
2 | Bach, Wohltemperiertes Klavier I, Nr. 1 Präludium C-dur | |
3 | Beethoven, Klaviersonaten op. 49,1 und 2 | |
4 | mittel | Grieg, Lyrische Stücke op. 12, Nr. 4 |
5 | Schumann, Fantasiestücke op. 12, Nr. 1 | |
6 | Chopin, Nocturnes op. 27, Nr. 1 und 2 | |
7 | schwer | Beethoven, Klaviersonate op. 10, Nr. 3 |
8 | Beethoven, Klaviersonate op. 81a | |
9 | Schumann, Toccata op. 7 |
Schwierigkeitsgrade als Leitfaden
„Was heißt schon ‚schwer‘? Entweder man kann spielen oder man kann nicht spielen“ – so die lapidare Bemerkung des großen Geigers Nathan Milstein, angesprochen auf die unglaublichen Schwierigkeiten der Capricen op. 1 von Niccolo Paganini.
Sofort wird damit die Relativität von „Schwierigkeitsbewertungen“ in der Musik deutlich. Ich stelle mich dennoch gerne dieser großen Herausforderung, die der G. Henle Verlag an mich herangetragen hat. Denn ich weiß von vielen Kollegen und aus eigener Erfahrung, wie hilfreich solch ein Leitfaden sein kann. Vor allem, um „passende“ Stücke aufzufinden. Zum Beispiel für Instrumentallehrer, die auf den unterschiedlichsten Ebenen unterrichten, vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf die Hochschulen, aber auch für alle interessierten Laien, denen ein solcher Leitfaden helfen will.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für neun Schwierigkeitsgrade, die ich in drei Gruppen unterteilt habe: 1–3 (leicht), 4–6 (mittel), 7–9 (schwer). In die Schwierigkeitsgrad-Bewertung fließen dabei möglichst viele Parameter ein. Ich bewerte nicht allein die Anzahl von schnell oder langsam zu spielenden Noten oder von Akkordfolgen; ganz entschieden wichtig sind darüber hinaus die Komplexität der Faktur eines Stückes, die Kompliziertheit seiner Rhythmik, die Schwierigkeit der Lesbarkeit beim ersten Erfassen des Notentextes und nicht zuletzt, wie leicht oder wie schwer es ist, die musikalische Struktur des Stückes zu erfassen. Als „Stück“ definiere ich dabei die musikalische Einheit etwa einer Sonate oder eines Einzelstücks im Zyklus, weshalb zum Beispiel Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1 insgesamt 48 Schwierigkeitsgrade enthält (jedes Präludium und jede Fuge separat), Schumanns fis-moll-Sonate op. 11 jedoch nur eine einzige Ziffer. Maßstab meiner Bewertung ist die vorspielreife Darbietung eines Stücks.
Während der Bewertungsarbeit hat sich herausgestellt, dass der Bereich der mittleren Schwierigkeitsgrade (4–6) am heikelsten ist. Hin und wieder führt das dazu, dass ein Stück zum Beispiel mit der Kategorie „3/4“ zu bewerten ist, obwohl es allein vom Klaviertechnischen her eine „3“ verdient hätte. Als Beispiel für solch eine „Grenzüberschreitung“ (leicht/mittel) diene das erste Stück der Schumannschen „Kinderszenen“ op. 15 Von fremden Ländern und Menschen oder in die andere Richtung „6/7“ ein Teil der Bachschen „Englischen Suiten“. Und selbstverständlich gibt es auch innerhalb einer Hauptkategorie „Von-bis“-Wertungen (z. B. 7/8).
Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin.
Prof. Rolf Koenen © 2010