Tasteninstrumente > Klavier zu zwei Händen
Robert Schumann
Kinderszenen op. 15
Herausgeber: Ernst Herttrich
Fingersatz: Walther Lampe
6,50 €
Urtextausgabe, broschiert
Seiten: 28 (VII, 22), Größe 23,5 x 31,0 cm
Bestell-Nr. HN 44 · ISMN 979-0-2018-0044-8
„Was die Kinderscenen angeht, so verdanke ich ihnen eine der lebhaftesten Freuden meines Lebens“. Diese Worte stammen von keinem Geringeren als Franz Liszt. Gerne und oft spielte er abends daraus, nicht nur für seine kleine Tochter Blandine-Rachel, sondern auch zu seinem eigenen Vergnügen. Bis heute werden die „Kinderszenen“ von der Frage begleitet, ob sie für Kinder oder für Erwachsene gedacht sind. Schumann selbst bezeichnet sie als Rückspiegelungen eines Älteren für Ältere, leugnet aber nicht, dass ihm „einige Kinderköpfe vorschwebten beim Componiren“. Ernst Herttrich hat unsere beliebte Ausgabe auf den neuesten Stand der Quellenforschung gebracht und nimmt im Anhang auch zu den – aus einem frühen Druck übernommenen – Metronomangaben Stellung.
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Pressestimmen
Maar verder biedt deze uitgave alles wat je maar kunt wensen en zijn voorwoord en kritisch commentaar een ware schatkamer. HN 44 is daardoor niet alleen een liefdevol verzorgde partituur, maar misschien wel een definitieve uitgave volgens de laatste stand van het bonnenonderzoek.
[Pianowereld, 2007]
Das Endergebnis präsentiert eine sehr sorgfältig und stimmig gemachte Ausgabe der Kinderszenen, sinnvoll und informativ kommentiert und mit ausführlichen Betrachtungen zu Entstehungs- und Druckgeschichte versehen.
[Correspondenz, 2007]
Inhalt
- Kinderszenen op. 15
-
Von fremden Ländern und Menschen op. 15,1
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Curiose Geschichte op. 15,2
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Hasche-Mann op. 15,3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Bittendes Kind op. 15,4
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Glückes genug op. 15,5
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Wichtige Begebenheit op. 15,6
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Träumerei op. 15,7
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Am Camin op. 15,8
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Ritter vom Steckenpferd op. 15,9
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Fast zu ernst op. 15,10
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Fürchtenmachen op. 15,11
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Kind im Einschlummern op. 15,12
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Der Dichter spricht op. 15,13
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades »
Die Schwierigkeitsgrade der
Klaviermusik im G. Henle Verlag
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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leicht | mittel | schwer |
Die Schwierigkeitsgrade der Klaviermusik im G. Henle Verlag
Stufe | Grad | Beispiel |
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1 | leicht | Bach, Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, Nr. 4 und 5 |
2 | Bach, Wohltemperiertes Klavier I, Nr. 1 Präludium C-dur | |
3 | Beethoven, Klaviersonaten op. 49,1 und 2 | |
4 | mittel | Grieg, Lyrische Stücke op. 12, Nr. 4 |
5 | Schumann, Fantasiestücke op. 12, Nr. 1 | |
6 | Chopin, Nocturnes op. 27, Nr. 1 und 2 | |
7 | schwer | Beethoven, Klaviersonate op. 10, Nr. 3 |
8 | Beethoven, Klaviersonate op. 81a | |
9 | Schumann, Toccata op. 7 |
Schwierigkeitsgrade als Leitfaden
„Was heißt schon ‚schwer‘? Entweder man kann spielen oder man kann nicht spielen“ – so die lapidare Bemerkung des großen Geigers Nathan Milstein, angesprochen auf die unglaublichen Schwierigkeiten der Capricen op. 1 von Niccolo Paganini.
Sofort wird damit die Relativität von „Schwierigkeitsbewertungen“ in der Musik deutlich. Ich stelle mich dennoch gerne dieser großen Herausforderung, die der G. Henle Verlag an mich herangetragen hat. Denn ich weiß von vielen Kollegen und aus eigener Erfahrung, wie hilfreich solch ein Leitfaden sein kann. Vor allem, um „passende“ Stücke aufzufinden. Zum Beispiel für Instrumentallehrer, die auf den unterschiedlichsten Ebenen unterrichten, vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf die Hochschulen, aber auch für alle interessierten Laien, denen ein solcher Leitfaden helfen will.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für neun Schwierigkeitsgrade, die ich in drei Gruppen unterteilt habe: 1–3 (leicht), 4–6 (mittel), 7–9 (schwer). In die Schwierigkeitsgrad-Bewertung fließen dabei möglichst viele Parameter ein. Ich bewerte nicht allein die Anzahl von schnell oder langsam zu spielenden Noten oder von Akkordfolgen; ganz entschieden wichtig sind darüber hinaus die Komplexität der Faktur eines Stückes, die Kompliziertheit seiner Rhythmik, die Schwierigkeit der Lesbarkeit beim ersten Erfassen des Notentextes und nicht zuletzt, wie leicht oder wie schwer es ist, die musikalische Struktur des Stückes zu erfassen. Als „Stück“ definiere ich dabei die musikalische Einheit etwa einer Sonate oder eines Einzelstücks im Zyklus, weshalb zum Beispiel Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1 insgesamt 48 Schwierigkeitsgrade enthält (jedes Präludium und jede Fuge separat), Schumanns fis-moll-Sonate op. 11 jedoch nur eine einzige Ziffer. Maßstab meiner Bewertung ist die vorspielreife Darbietung eines Stücks.
Während der Bewertungsarbeit hat sich herausgestellt, dass der Bereich der mittleren Schwierigkeitsgrade (4–6) am heikelsten ist. Hin und wieder führt das dazu, dass ein Stück zum Beispiel mit der Kategorie „3/4“ zu bewerten ist, obwohl es allein vom Klaviertechnischen her eine „3“ verdient hätte. Als Beispiel für solch eine „Grenzüberschreitung“ (leicht/mittel) diene das erste Stück der Schumannschen „Kinderszenen“ op. 15 Von fremden Ländern und Menschen oder in die andere Richtung „6/7“ ein Teil der Bachschen „Englischen Suiten“. Und selbstverständlich gibt es auch innerhalb einer Hauptkategorie „Von-bis“-Wertungen (z. B. 7/8).
Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin.
Prof. Rolf Koenen © 2010