Tasteninstrumente > Zwei Klaviere zu vier Händen
Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert A-dur KV 488
Herausgeber: Ernst-Günter Heinemann
Klavierauszug: András Schiff
Fingersatz: András Schiff
Kadenz: Wolfgang Amadeus Mozart
20,00 €
Urtextausgabe, Klavierauszug, broschiert
zur Aufführung sind zwei Exemplare erforderlich
Orchestermaterial bei Breitkopf & Härtel
Seiten: 61 (VI, 55), Größe 23,5 x 31,0 cm
Bestell-Nr. HN 767 · ISMN 979-0-2018-0767-6
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)
Mit dem hier angezeigten Klavierkonzert Mozarts eröffnet der Henle Verlag ein ehrgeiziges Projekt: Im Verlaufe der nächsten Jahre werden zahlreiche der insgesamt 23 Klavierkonzerte des Salzburger Meisters in komplett neuem Urtext erscheinen. Und kein Geringerer als András Schiff wird entscheidend daran mitwirken: Seine Klavierauszüge richten sich an pianistische Laien, und nicht an professionelle Korrepetitoren; seine Fingersätze zu Mozarts Solostimme sind bis in die feinsten Nuancen ausgefeilt und inspirierend; sofern Mozarts originale Kadenzen fehlen, werden die ungemein stilsicheren Kadenzen Schiffs abgedruckt. Damit wollen wir ein Optimum bieten, das bislang nicht erreicht wurde. Nicht nur András Schiff bürgt für Qualität. Auch die jeweiligen Mozart-Spezialisten, die der Henle Verlag mit der Herausgabe des Urtextes betraut. Jedes Werk wird von einem Experten herausgegeben und nach festgelegten Editionsrichtlinien erarbeitet. Dabei werden in erster Linie Mozarts handgeschriebene Partituren als wichtigste Quelle herangezogen. In manchen Fällen waren diese zum Zeitpunkt früherer Editionen noch nicht zugänglich. Heute weiß man außerdem, dass neben Mozarts Eigenschriften auch frühe Stimmenabschriften und Drucke wichtige Informationen zum Notentext enthalten. In Koproduktion mit Breitkopf & Härtel werden die Klavierkonzerte Mozarts nicht allein im attraktiven, preisgünstigen Klavierauszug vorgelegt, sondern mit dazu passender Urtext-Dirigierpartitur, Orchesterstimmen und Studienpartitur. Damit ist gewährleistet, dass diese aufwändige Neuausgabe umfassend genutzt werden kann: zum Einstudieren des gesicherten Urtextes der Solostimme auf dem aktuellen Stand der Forschung, zum Zusammenspiel mit einem zweiten Pianisten, der einen hervorragend klingenden und einfach spielbaren Klavierauszug geboten bekommt, zum Studium und Mitlesen der Taschenpartitur und schließlich zur Aufführung mit Orchester, das auf neu hergestelltes Material zurückgreifen kann.
Pressestimmen
Bij de uitvoering vlecht Schiff door zijn eigen cadensen dan ook wel eens een citaat uit een opera en slaat daarmee een brug tussen concertzaal en theater. Zijn inbreng is van onschatbare waarde en opent verrassend nieuwe perspectieven op stukken die ons zo vertrouwd leken.
[Pianowereld, 2007]
… these new editions exude friendliness to performers on modern instruments and can be recommended wholeheartedly …
[International Piano, 2007]
Die Herausgeber Stephan Hörner, Norbert Gertsch und Ernst-Günter Heinemann garantieren eine genaue und doch kritische Wiedergabe der originalen Vorlagen, was in den Bemerkungen und den unbedingt lesenswerten Vorworten zum Ausdruck kommt.
[Schweizer Musikzeitung, 2007]
Die Schwierigkeitsgrade der
Klaviermusik im G. Henle Verlag
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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leicht | mittel | schwer |
Die Schwierigkeitsgrade der Klaviermusik im G. Henle Verlag
Stufe | Grad | Beispiel |
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1 | leicht | Bach, Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, Nr. 4 und 5 |
2 | Bach, Wohltemperiertes Klavier I, Nr. 1 Präludium C-dur | |
3 | Beethoven, Klaviersonaten op. 49,1 und 2 | |
4 | mittel | Grieg, Lyrische Stücke op. 12, Nr. 4 |
5 | Schumann, Fantasiestücke op. 12, Nr. 1 | |
6 | Chopin, Nocturnes op. 27, Nr. 1 und 2 | |
7 | schwer | Beethoven, Klaviersonate op. 10, Nr. 3 |
8 | Beethoven, Klaviersonate op. 81a | |
9 | Schumann, Toccata op. 7 |
Schwierigkeitsgrade als Leitfaden
„Was heißt schon ‚schwer‘? Entweder man kann spielen oder man kann nicht spielen“ – so die lapidare Bemerkung des großen Geigers Nathan Milstein, angesprochen auf die unglaublichen Schwierigkeiten der Capricen op. 1 von Niccolo Paganini.
Sofort wird damit die Relativität von „Schwierigkeitsbewertungen“ in der Musik deutlich. Ich stelle mich dennoch gerne dieser großen Herausforderung, die der G. Henle Verlag an mich herangetragen hat. Denn ich weiß von vielen Kollegen und aus eigener Erfahrung, wie hilfreich solch ein Leitfaden sein kann. Vor allem, um „passende“ Stücke aufzufinden. Zum Beispiel für Instrumentallehrer, die auf den unterschiedlichsten Ebenen unterrichten, vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf die Hochschulen, aber auch für alle interessierten Laien, denen ein solcher Leitfaden helfen will.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für neun Schwierigkeitsgrade, die ich in drei Gruppen unterteilt habe: 1–3 (leicht), 4–6 (mittel), 7–9 (schwer). In die Schwierigkeitsgrad-Bewertung fließen dabei möglichst viele Parameter ein. Ich bewerte nicht allein die Anzahl von schnell oder langsam zu spielenden Noten oder von Akkordfolgen; ganz entschieden wichtig sind darüber hinaus die Komplexität der Faktur eines Stückes, die Kompliziertheit seiner Rhythmik, die Schwierigkeit der Lesbarkeit beim ersten Erfassen des Notentextes und nicht zuletzt, wie leicht oder wie schwer es ist, die musikalische Struktur des Stückes zu erfassen. Als „Stück“ definiere ich dabei die musikalische Einheit etwa einer Sonate oder eines Einzelstücks im Zyklus, weshalb zum Beispiel Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1 insgesamt 48 Schwierigkeitsgrade enthält (jedes Präludium und jede Fuge separat), Schumanns fis-moll-Sonate op. 11 jedoch nur eine einzige Ziffer. Maßstab meiner Bewertung ist die vorspielreife Darbietung eines Stücks.
Während der Bewertungsarbeit hat sich herausgestellt, dass der Bereich der mittleren Schwierigkeitsgrade (4–6) am heikelsten ist. Hin und wieder führt das dazu, dass ein Stück zum Beispiel mit der Kategorie „3/4“ zu bewerten ist, obwohl es allein vom Klaviertechnischen her eine „3“ verdient hätte. Als Beispiel für solch eine „Grenzüberschreitung“ (leicht/mittel) diene das erste Stück der Schumannschen „Kinderszenen“ op. 15 Von fremden Ländern und Menschen oder in die andere Richtung „6/7“ ein Teil der Bachschen „Englischen Suiten“. Und selbstverständlich gibt es auch innerhalb einer Hauptkategorie „Von-bis“-Wertungen (z. B. 7/8).
Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin.
Prof. Rolf Koenen © 2010