Tasteninstrumente > Klavier zu zwei Händen
Joseph Haydn
Klavierstücke - Klaviervariationen
Herausgeber: Sonja Gerlach
Fingersatz: Christine Schornsheim
29,00 €
Urtextausgabe, Leinen
Seiten: 129 (XII, 117), Größe 23,5 x 31,0 cm
Bestell-Nr. HN 225 · ISMN 979-0-2018-0225-1
Beispielhaft lässt sich an den Werken in diesem Band die Entwicklung der Tasteninstrumente verfolgen: Die frühen Stücke waren für Cembalo gedacht, zwei davon für ein Instrument mit der so genannten „Wiener Bassoktave“, die es ermöglichte, Akkorde mit einer Hand zu greifen, die über eine Handspanne hinausgingen. Unsere Ausgabe gibt diesen Stellen Ausführungsvorschläge in Fußnoten bei. Das Hammerklavier stand Pate bei den späteren Werken. Gerne bearbeitete Haydn auch eigene Kompositionen, wie etwa das „Largo assai“ aus dem „Reiterquartett“, für Klavier. Der Fingersatz für diese völlig neu überarbeitete und erweiterte Urtextausgabe stammt von Christine Schornsheim, Spezialistin für historische Aufführungspraxis.
Pressestimmen
Christine Schornsheim has used a welcome light touch with the fingering, the layout is generally spacious and the background notes informative.
[Piano Professional, 2008]
In total, this is a real treasure-trove of material that will be of use to Haydn enthusiasts of all ages and persuasions.
[International Piano, 2008]
Inhalt
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Capriccio in G "Acht Sauschneider müssen seyn" Hob. XVII:1
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviervariationen in A Hob. XVII:2
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviervariationen in Es Hob. XVII:3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Andante nach Hob. I:81II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegretto G-dur (nach einer Arie aus "La vera costanza")
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Adagio nach Hob. I:79II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Menuett nach Hob. I:85III
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 2/3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Romance nach Hob. I:85II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegretto nach Ouvertüre aus "La vera costanza"
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Adagio in F Hob. XVII:9
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegro nach Introduzione aus "La vera costanza"
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Andante Hob. I:53II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegretto und Presto G-dur (nach Hob. III:41IV)
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Capriccio (Fantasia) in C Hob. XVII:4
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 6/7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviervariationen in C Hob. XVII:5
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 3/4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Klaviervariationen (Sonate) f-moll Hob. XVII:6
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 6/7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Adagio in G Urfassung von Hob.XV:22II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5/6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Largo assai in E nach Hob. III:74II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Poco adagio G-dur - nach den Variationen über "Gott erhalte" Hob. III:77II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Andante in C nach Hob.I:94II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Adagio in G nach Hob. I:93II
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Menuett in C nach Hob. I:97III
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » - Anhang: Werke zweifelhafter Echtheit
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Klaviervariationen in A Hob. XVII:2: Zusätzliche Variation aus dem Erstdruck
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 2)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Variationen in D Hob. XVII:7
Schwierigkeitsgrad (Klavier): leicht (Stufe 2/3)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades »
Die Schwierigkeitsgrade der
Klaviermusik im G. Henle Verlag
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
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leicht | mittel | schwer |
Die Schwierigkeitsgrade der Klaviermusik im G. Henle Verlag
Stufe | Grad | Beispiel |
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1 | leicht | Bach, Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, Nr. 4 und 5 |
2 | Bach, Wohltemperiertes Klavier I, Nr. 1 Präludium C-dur | |
3 | Beethoven, Klaviersonaten op. 49,1 und 2 | |
4 | mittel | Grieg, Lyrische Stücke op. 12, Nr. 4 |
5 | Schumann, Fantasiestücke op. 12, Nr. 1 | |
6 | Chopin, Nocturnes op. 27, Nr. 1 und 2 | |
7 | schwer | Beethoven, Klaviersonate op. 10, Nr. 3 |
8 | Beethoven, Klaviersonate op. 81a | |
9 | Schumann, Toccata op. 7 |
Schwierigkeitsgrade als Leitfaden
„Was heißt schon ‚schwer‘? Entweder man kann spielen oder man kann nicht spielen“ – so die lapidare Bemerkung des großen Geigers Nathan Milstein, angesprochen auf die unglaublichen Schwierigkeiten der Capricen op. 1 von Niccolo Paganini.
Sofort wird damit die Relativität von „Schwierigkeitsbewertungen“ in der Musik deutlich. Ich stelle mich dennoch gerne dieser großen Herausforderung, die der G. Henle Verlag an mich herangetragen hat. Denn ich weiß von vielen Kollegen und aus eigener Erfahrung, wie hilfreich solch ein Leitfaden sein kann. Vor allem, um „passende“ Stücke aufzufinden. Zum Beispiel für Instrumentallehrer, die auf den unterschiedlichsten Ebenen unterrichten, vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf die Hochschulen, aber auch für alle interessierten Laien, denen ein solcher Leitfaden helfen will.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für neun Schwierigkeitsgrade, die ich in drei Gruppen unterteilt habe: 1–3 (leicht), 4–6 (mittel), 7–9 (schwer). In die Schwierigkeitsgrad-Bewertung fließen dabei möglichst viele Parameter ein. Ich bewerte nicht allein die Anzahl von schnell oder langsam zu spielenden Noten oder von Akkordfolgen; ganz entschieden wichtig sind darüber hinaus die Komplexität der Faktur eines Stückes, die Kompliziertheit seiner Rhythmik, die Schwierigkeit der Lesbarkeit beim ersten Erfassen des Notentextes und nicht zuletzt, wie leicht oder wie schwer es ist, die musikalische Struktur des Stückes zu erfassen. Als „Stück“ definiere ich dabei die musikalische Einheit etwa einer Sonate oder eines Einzelstücks im Zyklus, weshalb zum Beispiel Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1 insgesamt 48 Schwierigkeitsgrade enthält (jedes Präludium und jede Fuge separat), Schumanns fis-moll-Sonate op. 11 jedoch nur eine einzige Ziffer. Maßstab meiner Bewertung ist die vorspielreife Darbietung eines Stücks.
Während der Bewertungsarbeit hat sich herausgestellt, dass der Bereich der mittleren Schwierigkeitsgrade (4–6) am heikelsten ist. Hin und wieder führt das dazu, dass ein Stück zum Beispiel mit der Kategorie „3/4“ zu bewerten ist, obwohl es allein vom Klaviertechnischen her eine „3“ verdient hätte. Als Beispiel für solch eine „Grenzüberschreitung“ (leicht/mittel) diene das erste Stück der Schumannschen „Kinderszenen“ op. 15 Von fremden Ländern und Menschen oder in die andere Richtung „6/7“ ein Teil der Bachschen „Englischen Suiten“. Und selbstverständlich gibt es auch innerhalb einer Hauptkategorie „Von-bis“-Wertungen (z. B. 7/8).
Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin.
Prof. Rolf Koenen © 2010