Tasteninstrumente > Klavier zu zwei Händen
Robert Schumann
Sämtliche Klavierwerke, Band I
Herausgeber: Ernst Herttrich
Fingersatz: Klaus Schilde, Hans-Martin Theopold, Walther Lampe
36,50 €
Urtextausgabe, broschiert
Seiten: 278 (XLII, 236), Größe 23,5 x 31,0 cm
Bestell-Nr. HN 920 · ISMN 979-0-2018-0920-5
Erstmals nach Clara Schumanns Gesamtausgabe aus den Jahren 1879–93 erscheinen sämtliche Werke für Klavier solo in einem Editionsprojekt. In fast zehn Jahren akribischer Arbeit wurden alle Schumanntitel des G. Henle Verlags einer gewissenhaften Revision unterzogen. Der Schumann-Kenner Ernst Herttrich stellte jede Ausgabe auf den Prüfstand und widmete sich auch den Werken, die in unserem Katalog bislang noch fehlten. Das Ergebnis stellen wir mit dieser neuen Sammlung in sechs Bänden vor, die broschiert, als Leinenbände sowie als Studien-Edition im Schuber erhältlich sind. Sie lösen die bisherigen vier Bände (HN 108–HN 115) ab. Übersichtlich nach Opuszahlen geordnet finden sich hier nicht nur sämtliche Klavierwerke Schumanns auf aktuellem Forschungsstand, sondern auch informative Begleittexte, alternative Fassungen und vieles mehr.
Weitere Informationen

Pressestimmen
Wer während der letzten Jahre das sukzessive Erscheinen dieser Einzelausgaben, die bei gleichbleibender HN-Nummer jeweils die vorhergehende Ausgabe ablösten, verfolgt hat, konnte schon ahnen, welche Freude es sein würde, einmal das Ganze in Händen zu halten. ... Fazit: eine Ausgabe, die Maßstäbe setzt, und eine Quelle der Freude für jeden Schumann-Freund!
[VdM Literaturempfehlungen für den Unterricht, 2011]
Stattliche 38 Einzelbände, jeweils sechs Sammelbänden der bekannten Broschur- oder Leinen-Ausgabe und schließlich die sechs verkleinerten Bänder der Studien-Edition - das macht (oh Wunder der Kabbalistik) 56 Bände, die hintereinander gelegt eine Reihe von gut siebzehn Metern bilden und einen halben Zentner wiegen. … Treibende Kraft hinter diesem verlegerischen Kraftakt ist der Musikwissenschaftler Ernst Herttrich, der mit dieser Ausgabe noch aus dem „Ruhestand“ heraus (der bei ihm eher ein klassischer Unruhestand zu sein scheint) einen Markstein in der Editionsgeschichte setzt und sich nun entspannt zurücklehnen kann. … „Consumatum est - es ist vollbracht!"
[Piano News, 2010]
Die neue Edition ist in Umfang und Seriosität ausserordentlich imposant. Nebst einem akribischen Kritischen Kommentar hat Herausgeber Ernst Herttrich zu jedem Werk ein ausführliches Vorwort verfasst. Man liest diese Texte mit grossem Gewinn.
[Schweizer Musikzeitung, 2010]
Im praktischen Schuber und aufgeteilt in sechs Teile lässt sich das klavieristische Oeuvre Schumanns am besten lesenderweise nachverfolgen.
[Fono Forum, 2010]
Vielleicht ist die wissenschaftlich-kritische Neuausgabe seiner 38 Klavierwerke, die erste seit Clara Schummans Pioniertat vor 120 Jahren, der wichtigste Beitrag zum Schumann-Jahr 2010.
[Westfälische Nachrichten, 2010]
Inhalt
-
Abegg-Variationen op. 1
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Papillons op. 2
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » - Paganini-Etüden op. 3
-
Caprice 1, Agitato op. 3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7/8)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Caprice 2, Allegretto op. 3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Caprice 3, Andante op. 3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 6/7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Caprice 4, Allegro op. 3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Caprice 5, Lento. Allegro assai op. 3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Caprice 6, Allegro molto op. 3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7/8)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » - Intermezzi op. 4
-
Allegro quasi maestoso op. 4,1
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5/6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Presto a capriccio op. 4,2
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegro marcato op. 4,3
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegretto semplice op. 4,4
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 4/5)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegro moderato op. 4,5
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 5/6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Allegro op. 4,6
Schwierigkeitsgrad (Klavier): mittel (Stufe 6)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Impromptus op. 5
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 6/7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Davidsbündlertänze op. 6
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 7)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades » -
Toccata C-dur op. 7
Schwierigkeitsgrad (Klavier): schwer (Stufe 9)weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades »
Die Schwierigkeitsgrade der
Klaviermusik im G. Henle Verlag
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
leicht | mittel | schwer |
Die Schwierigkeitsgrade der Klaviermusik im G. Henle Verlag
Stufe | Grad | Beispiel |
---|---|---|
1 | leicht | Bach, Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, Nr. 4 und 5 |
2 | Bach, Wohltemperiertes Klavier I, Nr. 1 Präludium C-dur | |
3 | Beethoven, Klaviersonaten op. 49,1 und 2 | |
4 | mittel | Grieg, Lyrische Stücke op. 12, Nr. 4 |
5 | Schumann, Fantasiestücke op. 12, Nr. 1 | |
6 | Chopin, Nocturnes op. 27, Nr. 1 und 2 | |
7 | schwer | Beethoven, Klaviersonate op. 10, Nr. 3 |
8 | Beethoven, Klaviersonate op. 81a | |
9 | Schumann, Toccata op. 7 |
Schwierigkeitsgrade als Leitfaden
„Was heißt schon ‚schwer‘? Entweder man kann spielen oder man kann nicht spielen“ – so die lapidare Bemerkung des großen Geigers Nathan Milstein, angesprochen auf die unglaublichen Schwierigkeiten der Capricen op. 1 von Niccolo Paganini.
Sofort wird damit die Relativität von „Schwierigkeitsbewertungen“ in der Musik deutlich. Ich stelle mich dennoch gerne dieser großen Herausforderung, die der G. Henle Verlag an mich herangetragen hat. Denn ich weiß von vielen Kollegen und aus eigener Erfahrung, wie hilfreich solch ein Leitfaden sein kann. Vor allem, um „passende“ Stücke aufzufinden. Zum Beispiel für Instrumentallehrer, die auf den unterschiedlichsten Ebenen unterrichten, vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf die Hochschulen, aber auch für alle interessierten Laien, denen ein solcher Leitfaden helfen will.
Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für neun Schwierigkeitsgrade, die ich in drei Gruppen unterteilt habe: 1–3 (leicht), 4–6 (mittel), 7–9 (schwer). In die Schwierigkeitsgrad-Bewertung fließen dabei möglichst viele Parameter ein. Ich bewerte nicht allein die Anzahl von schnell oder langsam zu spielenden Noten oder von Akkordfolgen; ganz entschieden wichtig sind darüber hinaus die Komplexität der Faktur eines Stückes, die Kompliziertheit seiner Rhythmik, die Schwierigkeit der Lesbarkeit beim ersten Erfassen des Notentextes und nicht zuletzt, wie leicht oder wie schwer es ist, die musikalische Struktur des Stückes zu erfassen. Als „Stück“ definiere ich dabei die musikalische Einheit etwa einer Sonate oder eines Einzelstücks im Zyklus, weshalb zum Beispiel Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1 insgesamt 48 Schwierigkeitsgrade enthält (jedes Präludium und jede Fuge separat), Schumanns fis-moll-Sonate op. 11 jedoch nur eine einzige Ziffer. Maßstab meiner Bewertung ist die vorspielreife Darbietung eines Stücks.
Während der Bewertungsarbeit hat sich herausgestellt, dass der Bereich der mittleren Schwierigkeitsgrade (4–6) am heikelsten ist. Hin und wieder führt das dazu, dass ein Stück zum Beispiel mit der Kategorie „3/4“ zu bewerten ist, obwohl es allein vom Klaviertechnischen her eine „3“ verdient hätte. Als Beispiel für solch eine „Grenzüberschreitung“ (leicht/mittel) diene das erste Stück der Schumannschen „Kinderszenen“ op. 15 Von fremden Ländern und Menschen oder in die andere Richtung „6/7“ ein Teil der Bachschen „Englischen Suiten“. Und selbstverständlich gibt es auch innerhalb einer Hauptkategorie „Von-bis“-Wertungen (z. B. 7/8).
Jedwede Bewertung von Kunst und Musik bleibt selbst bei Vorgabe größter Objektivität immer subjektiv. Bei aller Sorgfalt, um die ich mich bemüht habe, bin ich mir im tiefsten Inneren durchaus der Anfechtbarkeit des Ergebnisses meiner Arbeit im Klaren, so dass ich für Anregungen jederzeit dankbar bin.
Prof. Rolf Koenen © 2010