Die Ausstellung "Max Reger - Accordarbeiter" ist weit mehr als eine Dokumentation der mehr als sechzigjährigen erfolgreichen Kooperation zwischen der Bayerischen Staatsbibliothek und dem Max-Reger-Institut Karlsruhe. Die beiden Sammlungen ergänzen einander optimal, und so vermittelt die Ausstellung durch Kombination der Bestände einen Eindruck von dem vielschichtigen und komplexen Schaffen Regers und seiner im Inneren empfindsamen, nach außen knorrigen Persönlichkeit. Sie richtet Schlaglichter auf Einzelwerke und folgt dem Komponisten durch seine Lebensstationen.
Auch der Katalog zeigt demzufolge neben der Liste der Exponate zahlreiche autographe Notenseiten besonders charakteristischer Werke in Farbabbildungen. Darüber hinaus werden die jüngst von der Bayerischen Staatsbibliothek erworbenen Briefe Regers an Herzog Georg II. erstmals veröffentlicht. Sie lassen im Originalton den Schreiber lebensvoll und plastisch hervortreten. Ein biographischer Rundgang durch die Ausstellung und Beiträge zu den Max-Reger-Sammlungen in Karlsruhe und München runden den Band ab.
Indem so Werk und Wohnort mit einer Fülle von Hintergrundinformationen in Korrespondenz gestellt werden, behält der "Rundgang" seinen biographischen Wert über das Ende der Ausstellung hinaus.
Die beim G. Henle Verlag München unter demselben Titel vorgelegte Publikation ist deutlich mehr als ein begleitender Ausstellungskatalog. Sie umfasst neben zwei kurzen Aufsätzen zu den Reger-Beständen in der Handschriften- und der Musikabteilung der BSB München (Ingrid Rückert bzw. Reiner Nägele) einen Beitrag zum Leben Regers von Susanne Popp und eine Edition von 39 bislang unbekannten Briefen, die dem 2010 erworbenen Konvolut entstammen (Transkription von Ingrid Rückert, Kommentar von Susanne Popp). ..."Max Reger - Accordarbeiter" ist ein Buch, das man auch wegen seiner gelungenen Gestaltung gerne in die Hand nimmt, dessen Lektüre Freude macht und das dazu anregt, sich weiter mit Regers Person und seiner Musik zu beschäftigen.