Es lag für Fauré auf der Hand, sich nach der begeisterten Aufnahme seiner ersten Violinsonate (HN 980) weiterhin der Kammermusik zu widmen. 1880 entstand ein kleines Stück für Cello und Klavier, das als langsamer Satz einer Sonate gedacht war. Das Sonatenprojekt gab Fauré dann aber auf, und brachte statt dessen das Stück unter dem Titel „Élégie“ heraus. Der Erfolg war so groß, dass Fauré vom Verleger zu weiteren Stücken gedrängt wurde und der Dirigent Édouard Colonne 1895 eine Orchesterfassung der „Élégie“ in Auftrag gab, die zwei Jahre später zur Uraufführung gelangte. Unsere Urtextausgabe enthält in gewohnter Weise sowohl eine bezeichnete als auch eine unbezeichnete Solostimme.
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Vorwort
Bestärkt durch den Erfolg seiner 1877 erschienenen Violinsonate A-dur op. 13, trug sich Gabriel Fauré (1845–1924) drei Jahre später mit dem Gedanken an eine Sonate für Violoncello und Klavier. Wie bei ihm häufig der Fall, entstand zunächst ein langsamer Mittelsatz; dabei wählte er c-moll, die Tonart seines in den Jahren 1876 bis 1879 komponierten Klavierquartetts op. … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Gabriel Fauré
Repräsentativer Vertreter der frz. Musik um 1900. Sein Schaffen konzentriert sich - neben anderen Gattungen - auf das Lied, die Klaviermusik (Nocturnes, Barcarolles, Impromptus, Valse-Caprice) und die Kammermusik.
1845 | Er wird am 12. Mai in Pamiers (Ariège) als Sohn eines Volksschullehrers geboren. |
1854–65 | Besuch der École de musique classique et religieuse (gegründet von L. Niedermeyer), wo Kirchenmusiker ausgebildet wurden; Unterricht bei Saint-Saëns (ab 1861). |
1866–70 | Organist in Rennes an der Kirche Saint-Sauveur. |
1871 | Nach verschiedenen Organistenämtern in Paris wird er Assistenz-Organist an Saint-Sulpice neben Saint-Saëns. Er gehört zu den Gründern der Société nationale de musique. Aufführung seiner Werke in deren Konzerten. |
1874 | Uraufführung seiner „Suite d‘orchestre“ F-Dur („Symphonie Nr. 1“), die eine Kompilation bestehender Stücke ist. |
1875/76 | Violinsonate Nr. 1 A-Dur op. 13. |
1876–79 | Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15. |
1877 | Maître de chapelle an der Pariser Madeleine. |
1876/78 | Uraufführung der Chorkomposition „Les Djinns“ op. 12. |
ab 1879 | Besuch von Wagner-Aufführungen, kompositorisch nimmt er Distanz zu Wagner ein. |
1885 | Uraufführung der später vernichteten 2. Symphonie d-Moll. |
1887/88 | Requiem op. 48. |
1891 | „Cinq Mélodies ,de Venise‘“ op. 58 auf Texte Verlaines. |
1892–94 | „La bonne chanson“ op. 61 auf Texte Verlaines. |
1896 | Nachfolger von Dubois an der Madeleine. Er erhält eine Kompositionsklasse am Conservatoire. |
1900 | Uraufführung der Tragédie lyrique „Prométhée“ op. 82. |
1905–20 | Direktor des Conservatoire. |
1909 | Präsident der Société musicale indépendante. |
1913 | Uraufführung der Oper „Pénélope“ in Monte Carlo. |
1919 | Liederzyklus „Mirages“ op. 113 mit deutlichen Merkmalen seines modernen Spätstils. |
1924 | Er stirbt am 4. November in Paris. |
Über die Autoren
Die HN-Ausgabe (Hrsg. Jean-Christophe Monnier) besticht hier durch ein viel ausführlicheres Vorwort und eine größere Texttreue.