Sergej Rachmaninow veröffentlichte in den Jahren 1914–1917 zwei Hefte mit Études-Tableaux – eine eigene Wortschöpfung, mit der er die Verschmelzung von technischer Studie und bildhaftem Charakterstück treffend zum Ausdruck brachte. Ähnlich wie die Konzertetüden Chopins oder Liszts stellen sie in technischer und interpretatorischer Hinsicht einen Prüfstein für jeden Pianisten dar. Zu den bekanntesten dieser Stücke gehört die Étude-Tableau es-moll mit ihren sich düster auftürmenden Akkorden und einer dazwischen eingewobenen elegischen Melodie, wie nur Rachmaninow sie schreiben konnte – wen wundert es da, dass kein Geringerer als Vladimir Horowitz das Stück regelmäßig in seinen Konzerten spielte und mehrfach aufnahm.
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Vorwort
Sergej W. Rachmaninow (1873 – 1943) wandte sich der Gattung der Klavieretüde erstmals 1911 zu, nachdem er im Jahr zuvor seinen großen und über viele Jahre hinweg entstandenen Zyklus der 24 Préludes vollendet hatte. Unter dem Titel Études-Tableaux verfasste er zwischen 1911 und 1917 mit Opus 33 und 39 zwei in sich abgeschlossene Hefte mit Etüden, in denen er eine … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Sergej Rachmaninow
Komponist und Pianist, der die spätromantische Tradition fortführte und erweiterte; er bereitete den Weg für Prokofjew und Schostakowitsch. Sein Œuvre umfasst Orchesterwerke, Klavierwerke, Chorwerke, einige Opern und zahlreiche Lieder.
1873 | Er wird am 1. April in Semjonowo geboren. Ab 1880 professioneller Klavierunterricht. |
1885–92 | Musikstudium am Moskauer Konservatorium. |
1890–92 | 1. Klavierkonzert fis-Moll op. 1 mit der für seinen Stil typischen verminderten Quarte im Hauptthema. |
1892 | Erfolgreiche Aufführung des Einakters „Aleko“ (Examensarbeit). cis-Moll-Präludium für Klavier. |
1897 | Erfolglose Uraufführung der 1. Sinfonie op. 13 (mit schroffen Kontrasten). Erste Erfahrungen als Operndirigent am Moskauer Mamontow-Theater. Er lernt seinen späteren Freund Fjodor Schaljapin kennen. |
1900/01 | Komposition des 2. Klavierkonzerts c-Moll op. 18 in verändertem Stil (weite Melodiebögen, durchsichtiger Satz). |
1904–06 | Anstellung als Dirigent am Moskauer Bolschoi-Theater. |
1906 | Uraufführungen der Opern „Der geizige Ritter“ op. 24 und „Frantscheska da Rimini“ op. 25. |
1907 | 2. Sinfonie e-Moll op. 27 mit skurrilen Holzbläserfigurationen; 1. Klaviersonate d-Moll op. 28. |
1909 | 3. Klavierkonzert d-Moll op. 30; Sinfonische Dichtung „Die Toteninsel“ op. 29. |
ab 1910 | Komplexere Kompositionstechnik (gesteigerte Polyphonie, mehrdeutige Harmonien, schnelle rhythmische Wechsel) in 13 Préludes für Klavier op. 32, „Études-Tableaux“ op. 33 (1911), 14 Lieder op. 34 (1910–16). |
1917 | Rachmaninow verlässt Russland und lebt in Stockholm, Kopenhagen, den USA (Karriere als Pianist) und in der Schweiz. |
1926/41 | 4. Klavierkonzert g-Moll op. 40. 1935/36 3. Sinfonie a-Moll op. 44. |
ab 1939 | Er emigriert endgültig in die USA. |
1943 | Er stirbt am 28. März in Beverly Hills. |
Über die Autoren
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