Ausgehend von dem schnell weltberühmt gewordenen Prélude cis-moll op. 3 Nr. 2, das bereits 1892 entstand, verfasste Rachmaninow bis 1910 zwei weitere Sammlungen von Préludes, die 1911 auch als Gesamtband publiziert wurden. Angelehnt an die entsprechenden Vorbilder von Chopin, Skrjabin oder dem großen Ahnherrn J.S. Bach, ergeben sie zusammen einen Zyklus von 24 Préludes in allen Dur- und Molltonarten, sind im Unterschied zu den vorigen aber nicht systematisch nach Tonarten angeordnet. Ein letzter Höhepunkt der spätromantischen Klaviermusik, an dem kein Pianist vorbeikommt!
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Vorwort
Die in diesem Band vorgelegten 24 Préludes von Sergej W. Rachmaninow (1873 – 1943) wurden 1911 erstmals als Sammelausgabe veröffentlicht, stammen aber aus drei recht weit auseinanderliegenden Lebensphasen des Komponisten. Zu dem frühen cis-moll-Prélude op. 3 Nr. 2 aus dem Jahr 1892 treten die beiden Hefte 10 Préludes op. 23 (1902/03) und 13 Préludes op. 32 … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Sergej Rachmaninow
Komponist und Pianist, der die spätromantische Tradition fortführte und erweiterte; er bereitete den Weg für Prokofjew und Schostakowitsch. Sein Œuvre umfasst Orchesterwerke, Klavierwerke, Chorwerke, einige Opern und zahlreiche Lieder.
1873 | Er wird am 1. April in Semjonowo geboren. Ab 1880 professioneller Klavierunterricht. |
1885–92 | Musikstudium am Moskauer Konservatorium. |
1890–92 | 1. Klavierkonzert fis-Moll op. 1 mit der für seinen Stil typischen verminderten Quarte im Hauptthema. |
1892 | Erfolgreiche Aufführung des Einakters „Aleko“ (Examensarbeit). cis-Moll-Präludium für Klavier. |
1897 | Erfolglose Uraufführung der 1. Sinfonie op. 13 (mit schroffen Kontrasten). Erste Erfahrungen als Operndirigent am Moskauer Mamontow-Theater. Er lernt seinen späteren Freund Fjodor Schaljapin kennen. |
1900/01 | Komposition des 2. Klavierkonzerts c-Moll op. 18 in verändertem Stil (weite Melodiebögen, durchsichtiger Satz). |
1904–06 | Anstellung als Dirigent am Moskauer Bolschoi-Theater. |
1906 | Uraufführungen der Opern „Der geizige Ritter“ op. 24 und „Frantscheska da Rimini“ op. 25. |
1907 | 2. Sinfonie e-Moll op. 27 mit skurrilen Holzbläserfigurationen; 1. Klaviersonate d-Moll op. 28. |
1909 | 3. Klavierkonzert d-Moll op. 30; Sinfonische Dichtung „Die Toteninsel“ op. 29. |
ab 1910 | Komplexere Kompositionstechnik (gesteigerte Polyphonie, mehrdeutige Harmonien, schnelle rhythmische Wechsel) in 13 Préludes für Klavier op. 32, „Études-Tableaux“ op. 33 (1911), 14 Lieder op. 34 (1910–16). |
1917 | Rachmaninow verlässt Russland und lebt in Stockholm, Kopenhagen, den USA (Karriere als Pianist) und in der Schweiz. |
1926/41 | 4. Klavierkonzert g-Moll op. 40. 1935/36 3. Sinfonie a-Moll op. 44. |
ab 1939 | Er emigriert endgültig in die USA. |
1943 | Er stirbt am 28. März in Beverly Hills. |
Über die Autoren
The new edition is beautifully laid out, with excellent clarity and expansive presentation. (...) Certainly, it is helpful to have Dominik Rahmer's fascinating introductory notes in this new Henle version, which is also to be praised for detailed and informative source notes in three languages.