Max Reger, der hochvirtuose Orgelkomponist, konnte auch anders: Mit den 30 kleinen Choralvorspielen bedenkt er den nebenamtlichen Organisten, der immer auf der Suche nach dankbaren Choralbearbeitungen für den sonntäglichen Gottesdienst ist. Reger wählte die zu seiner Zeit bekanntesten Melodien des evangelischen Gesangbuches aus. Die meisten dieser Choräle sind auch heute noch gebräuchlich und lassen sich im modernen Gottesdienst prächtig verwenden. Michael Kube entwirft in seinem ausführlichen Vorwort ein plastisches Bild des Komponisten und dessen schier unglaublicher Schaffenskraft.
Inhalt/Details
- Ach bleib mit deiner Gnade op. 135a,1
- Allein Gott in der Höh sei Ehr op. 135a,2
- Alles ist an Gottes Segen op. 135a,3
- Aus tiefer Not schrei ich zu dir op. 135a,4
- Ein' feste Burg ist unser Gott op. 135a,5
- Eins ist Not; ach Herr, dies Eine op. 135a,6
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Vorwort
Vollkommen überanstrengt von seinen nahezu täglichen (!) Konzertverpflichtungen als Solist und Kammermusiker am Klavier sowie als Dirigent der Meininger Hofkapelle brach Max Reger am 28. Februar 1914 nach einem Konzert in Hagen/Westfalen zusammen. Schwer krank – die Diagnose lautete auf „Nervenlähmung“ und „totale Nervenerschöpfung“ – kehrte er nach Meiningen … weiter
Über den Komponisten

Max Reger
Spätromantischer Komponist, der eine chromatische Tonsprache mit barocken und klassischen Formen verbindet und so den Neoklassizismus der 1920er-Jahre antizipiert.
1873 | Er wird am 19. März in Brand (Oberpfalz) als Sohn eines Lehrers geboren. Erste Klavierstunden bei der Mutter. |
1888 | Nach einem Bayreuth-Besuch (Meistersinger und Parsifal) Entscheidung für eine musikalische Karriere. |
1890–93 | Studium bei Hugo Riemann am Konservatorium in Wiesbaden, Komposition von Kammermusikwerken. Danach bemüht er sich als freischaffender Komponist um den Druck seiner Werke, scheitert jedoch mehrfach. |
1898 | Rückkehr nach Weiden ins Elternhaus. Komposition von Orgelwerken: Choralphantasien, „Phantasie und Fuge über B-A-C-H“ op. 46 (1900), Symphonische Phantasie und Fuge („Inferno“) op. 57. |
1901–07 | Er lebt in München. |
1903 | Publikation seiner „Beiträge zur Modulationslehre“, durch die sich Riemann angegriffen fühlt, da Reger eine andere Auffassung über die Rolle der Chromatik vertritt. „Variationen und Fuge über ein Originalthema“ op. 73. |
1904 | Durchbruch mit seinem ersten Auftritt beim Allgemeinen Deutschen Musikverein. 1. Band der „Schlichten Weisen“ für Gesang und Klavier op. 76; Streichquartett d-Moll op. 74, eines der bedeutendsten Werke der Gattung zu Jahrhundertbeginn. |
Ab 1905 | Dozent an der Münchner Akademie der Tonkunst. „Sinfonietta“ A-Dur op. 90. |
1907–11 | Musikdirektor und Professor für Komposition an der Leipziger Universität. Orchesterwerk „Variationen und Fuge über ein Thema von J.A. Hiller“ op. 100. |
1909 | „Der 100. Psalm“ op. 106, das populärste Chorwerk. |
1911–14 | Leiter des Orchesters am Hof in Sachsen-Meiningen. |
1912 | „Konzert im alten Stil“ op. 123. Orchestergesang „An die Hoffnung“ op. 124. |
1913 | „Vier Tondichtungen nach A. Böcklin für großes Orchester“ op. 128, „Eine Ballett-Suite“ op. 130. |
1914 | „Variationen und Fuge über ein Thema von W.A. Mozart“ op. 132. |
1915 | Er lebt in Jena. Späte Kompositionen. |
1916 | Er stirbt am 11. Mai in Leipzig. |
Über die Autoren
Klare Empfehlung.
Avec cette nouvelle édition,
From Henle comes a fine new edition of Reger's short and useful chorale preludes op. 135a of 1914.
La presente edizione si distingue per chiarezza e precisione, per la dettagliata prefazione in cui il revisore ci mostra un ritratto a tutto tondo del compositore.
Al di là dell'uso liturgico ed eventualmente concertistico questa raccolta si raccomanada soprattutto per la sua valenza didattica, come avviamento e scoperta del mondo sonoro regeriano.