Weber hat in seinem recht kurzen, dafür umso rastloseren Leben eine unglaubliche Fülle an Kompositionen hinterlassen. Vieles davon gilt es noch zu entdecken. Dazu zählen gewiss auch seine sechs Violinsonaten op. 10 (b), komponiert in Darmstadt 1810. Die einzelnen Sätze sind recht knapp gehalten und auch in ihrem technischen Anspruch nicht allzu zu schwer. Dafür ist die Musik umso wirkungsvoller, was zum Teil auch an den diversen eingearbeiteten Tanzformen liegt: „Carattere Espagnuolo“ und „Air Polonais“ in Sonate Nr. 2, „Air Russe“ in Nr. 3, „Siciliano“ in Nr. 5 und eine „Polacca“ in Nr. 6.
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Vorwort
Weber komponierte diese sechs Sonaten für Klavier mit obligater Violine im Spätsommer 1810, nachdem er sie schon einige Monate vorher dem Offenbacher Verleger André verkauft hatte. Der Originaltitel des in zwei getrennten Lieferungen erschienenen Werkes lautet: Trois Sonates progressives pour le Piano-Forté avec Violon obligé, composées et dediées aux amateurs, Liv. 1 … weiter
Über den Komponisten

Carl Maria von Weber
Einer der bedeutendsten dt. Opernkomponisten vor Wagner, der sich mit seinem Œuvre und in seinen Schriften für eine dt. Oper einsetzte. Sein Ruhm gründet auf dem „Freischütz“, der emphatisch als dt. Nationaloper rezipiert wurde. Seine Instrumentalwerke (Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusik, Klavierwerke) basieren großenteils auf klassischen Modellen, antizipieren aber bereits den romantischen Ton.
1786 | Er wird am 18. oder 19. November in Eutin geboren. Wanderjahre mit der „Weberschen Schauspielergesellschaft“. Er spielt kleinere Kinderrollen. |
1797 | Die Truppe kommt nach Salzburg, wo er ab 1798 Kompositionsunterricht bei Michael Haydn nimmt. |
1800 | Uraufführung seiner ersten, romantisch-komischen Oper „Das Waldmädchen“ in Freiberg. |
seit 1803 | Studienjahre in Wien bei Georg Josef Vogler. |
1804–06 | Erstes Engagement als Kapellmeister in Breslau. |
1810 | Uraufführung der romantischen Oper „Silvana“ in Frankfurt/Main. Klavierkonzert C-Dur Nr. 1 op. 11. |
1811 | Klarinettenkonzerte f-Moll Nr. 1 op. 73 und Es-Dur Nr. 2 op. 74 als Auftrag Maximilians von Bayern; 1812 Klavierkonzert Es-Dur Nr. 2 op. 32. |
1813–16 | Operndirektor und Kapellmeister des Stände-Theaters in Prag. Seit 1817 Hofkapellmeister in Dresden. |
1819 | Klavierstücke „Rondo brillante“ Es-dur op. 62, „Aufforderung zum Tanze“ Des-Dur op. 65, „Polacca brillante“ E-Dur op. 72. Trio für Klavier, Flöte und Violoncello g-Moll op. 63. |
1821 | Uraufführung der romantischen Oper „Der Freischütz“ op. 77 in Berlin; sie wird aufgrund von Sujet und Musik als typisch dt. Oper rezipiert, integriert jedoch dt., frz. und ital. Elemente. Konzertstück f-Moll für Klavier und Orchester op. 79, das wegweisend für einsätzige Konzertkompositionen des 19. Jh.s wird. |
1823 | Uraufführung von „Euryanthe“ op. 81 in Wien. |
1826 | Uraufführung von „Oberon“ in London. Er stirbt am 5. Juni in London. |