Wer war „Pauline Comtesse d’Abegg“, die Widmungsträgerin der Erstausgabe? Wie man heute weiß, handelt es sich um die romantische Mystifikation einer Jugendfreundin namens Meta Abegg, deren Nachname Schumann zu dem Thema a-b-e-g-g inspirierte. Das „dankbare und glänzende Stück“ – so eine zeitgenössische Kritik – stellt hohe technische Anforderungen, zeichnet sich aber durch jugendliche Frische und virtuoses Raffinement aus. Mit diesem Werk – übrigens dem ersten, das Schumann einer Veröffentlichung für wert hielt – liegt bei Henle nun bereits ein gutes Drittel seiner Klavierwerke in revidierten Fassungen vor, die dem aktuellen Forschungsstand Rechnung tragen. Der gründlich überarbeitete Notentext wurde durch ein informatives Vorwort und einen ausführlichen Kommentarteil ergänzt.
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
- Weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades
Youtube
Vorwort
Es ist für einen jungen Komponisten immer etwas Besonderes, sich erstmals mit einem eigenen Werk dem Publikum vorzustellen und damit natürlich auch der Kritik auszusetzen. Als Robert Schumann (1810–56) sich zu diesem Schritt entschloss, war er 21 Jahre alt. Er hatte schon eine ganze Reihe von Werken komponiert – keineswegs nur Klavierwerke, wie man daraus schließen … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |
Über die Autoren
Avec cette œuvre - la première que Schumann jugea digne de publier -, un bon tiers de ses œuvres pour piano sont désormais présentes chez Henle sous forme d’éditions révisées en fonction de l’état actuel de la recherche. Une préface informative ainsi que des commentaires détaillés viennent compléter un texte entièrement revu et corrigé.
La versión crítica de Henle es, como siempre, impecable pero sin agobiar.
Schumann’s Abegg Variations has long contained a controversial moment in the text towards its conclusion (bars 196–7), so it is good to see in this edition a full explanation of the alternative.
Die Henle-Neuausgabe folgt in weiten Teilen dem bei Friedrich Kistner in Leipzig erschienenen Erstdruck und zeichnet sich durch ein gelungenes Gleichgewicht von wissenschaftlichem Urtext-Anspruch und hoher Praxistauglichkeit aus.