Zu Beginn der 1870er-Jahre bezeugte Saint-Saëns eine besondere Vorliebe für das Violoncello. Die erste Cellosonate wurde im Dezember 1872 im unmittelbaren Anschluss an das erste Cellokonzert beendet, und vermutlich direkt darauf folgend entstand das „Allegro appassionato“ für Cello und Klavier op. 43, das drei Jahre später auch in einer Orchesterversion vorlag. Näheres zum Kompositionsanlass ist nicht bekannt, aber es liegt nahe, dass Saint-Saëns nach den beiden schwergewichtigen Werken für Cello ein „leichteres“ nachliefern wollte, das sich auch bestens als Zugabestück eignet. Für Fingersatz und Strichbezeichnung des brillanten Celloparts konnte David Geringas gewonnen werden.
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Vorwort
Über die Entstehung des Allegro appassionato op. 43 für Violoncello und Klavier von Camille Saint-Saëns (1835 – 1921) ist nichts Näheres bekannt. Da das Werk im März 1875 im Pariser Verlag Durand erschien, wurde lange angenommen, die Komposition, zu der sich keine handschriftlichen Quellen erhalten haben, sei wenige Wochen zuvor niedergeschrieben worden. Einer der … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |
Über die Autoren
In einer zweiten Version der Solostimme sind Vorschläge für Strich und Fingersatz von David Geringas abgedruckt, dessen Zusammenarbeit mit dem Henle-Verlag Tradition hat. Besondere Anerkennung gilt Peter Jost, dem gewissenhaften Herausgeber.
An excellent edition of an essential work for cellists.