„Überall nur verworrene Kombinationen von Figuren, Dissonanzen, Passagen, kurz für uns eine Folter“ – diesen zeitgenössischen Verriss hatte Schumann sicher nicht verdient. Von einer ursprünglich geplanten Sonate veröffentlichte er nur den Kopfsatz „Allegro di bravura“, die restlichen Teile wurden offenbar vernichtet. Clara, die sonst Schumanns frühen Werken eher reserviert gegenüberstand, nahm gerade dieses Stück recht bald in ihr Repertoire auf. Auch die Widmungsempfängerin Ernestine von Fricken, mit der Schumann zur Zeit der Entstehung noch verlobt war, spielte es nach der Trennung oft, wenn auch „mit ganz eigentümlichem Ausdruck“. Unsere Edition ist das Ergebnis einer gründlichen Revision nach dem jüngsten Stand der Quellenforschung.
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Vorwort
Robert Schumann (1810–56) wird zu Recht als der Schöpfer des romantischen Klavierstücks angesehen, das die formalen Fesseln klassischer Gattungen abstreift und die Poesie des Inhalts in den Vordergrund stellt. Man darf darüber aber nicht vergessen, dass er sich von Beginn an auch intensiv mit den klassischen Formen der Klaviermusik beschäftigte und sie mit neuem Leben zu … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |