Im frühen Klavierwerk des spanischen Komponisten bilden die 1890-95 erschienenen zwölf Danzas españolas einen Meilenstein seiner Entwicklung. Sie stehen in der Tradition der Charakterstücke eines Chopin oder Schumann, weisen gleichwohl starkes individuelles Kolorit auf, dank der Anleihen bei Tänzen aus ganz Spanien. Dies gilt auch für den fünften Tanz, der mit seiner einprägsamen, ein wenig nostalgischen Melodie rasch populär wurde. Wie kein anderes Stück verkörpert „Andaluza“ unsere Vorstellungen von der Musik Südspaniens - auch wenn es diesen Titel erst postum erhielt.
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Vorwort
Die zwölf Danzas españolas von Enrique Granados (1867 – 1916) wurden vermutlich in den Jahren 1888/89 entworfen, als sich der Komponist in Paris aufhielt, um die neuere französische Musik kennenzulernen und seine Klaviertechnik zu verfeinern. Da keine datierten Autographe überliefert sind, lässt sich der Zeitraum für die ausgearbeiteten Niederschriften der Stücke … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Enrique Granados
Ein spanischer Komponist, Pianist und Pädagoge. Sein kompositorischer Stil orientierte sich vor allem an der Spätromantik. Vielfach verarbeitete er volksmusikalische Elemente seiner Heimat. Er schrieb größtenteils Werke für Klavier, sowie Bühnenwerke, Vokalmusik, Kammermusik und Orchesterwerke.
1867 | Er wird am 27. Juli in Lleida geboren. |
ab 1874 | In Barcelona wird er an der Singschule Escolania de la Mercè Schüler von Franciesco Javier Jurner. |
ab 1880 | Er nimmt Klavierstunden bei Joan Baptista Pujol. |
1883 | Er gewinnt den ersten Preis des Klavierwettbewerbs der Acadèmía Pujol. |
ab 1884 | Er studiert Harmonielehre und Komposition bei Felip Pedrell. |
ab 1886 | Er arbeitet als Pianist im Café de las Delicias. Er unterrichtet die Kinder seines Mäzens Eduardo Conde. |
ab 1887 | Er wird Privatschüler von Charles-Auguste de Bériot. In Paris pflegt er u.a. Kontakte zu Saint-Saëns, Debussy und Fauré. |
ab 1895 | In Barcelona tritt er in Konzerten der Societat Catalana de Concerts sowie der Societat Filharmonica solistisch auf. |
1898 | In Madrid wird seine Oper „María del Carmen“ uraufgeführt. Ihm wird das Cruz de Carlos III verliehen. |
1901 | Er gründet die Acadèmia Granados in Barcelona. |
1904 | Sein Allegro de concierto wird mit dem ersten Preis des Konservatoriums Madrid ausgezeichnet. Er konzertiert in Spanien und Frankreich. |
1911 | Er wird zum Chevalier de la Légion d’honneur ernannt. |
1916 | Am 28. Januar wird seine Oper „Goyescas“ - umgearbeitet aus seinem gleichnamigen Klavierzyklus - am Metropolitan Opera House in New York mit großem Erfolg uraufgeführt. |
1916 | Während der Rückfahrt nach Europa sterben am 24. März er und seine Frau durch die Torpedierung der SS Sussex. |