In diesem Band finden sich lauter kleine, aber feine Klavierhäppchen von Stephen Heller, einem Komponisten des 19. Jahrhunderts, die überwiegend nur mittelschwer zu spielen sind, klanglich aber immer von besonderem Reiz. Heller schrieb 1853 an seinen Verleger, er habe „nicht gesucht, viele Worte zu machen“, sondern er wolle „etwas Erhebliches, Sinniges in wenigen Strichen“ andeuten. Dieser Band gibt Einblick in die künstlerische Entwicklung Hellers und widmet sich ganz dem „Charakterstück“, das einen Großteil seines kompositorischen Schaffens ausmacht. Dazu gehören Werke wie beispielsweise „Die kleine Bettlerin“, „Nach erquickender Rast“ oder „Weinendes Kind“, also Szenen, die eine besondere Stimmung ausdrücken und hervorrufen. Die Musik Hellers lässt, wie Ursula Kersten im Vorwort schreibt, bereits den „Impressionismus erahnen“, und es lohnt sich, den Komponisten mithilfe dieses Bandes näher kennenzulernen.
Inhalt/Details
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Vorwort
Stephen Heller (1813–1888) ist einer jener Komponisten des 19. Jahrhunderts, die fast ausschließlich Werke für ihr Instrument komponiert haben. Im Gegensatz zu anderen solchen Meistern, die zum größten Teil virtuose Stücke schrieben, hat Heller das virtuose Element in seinen Werken nur wenig einbezogen. Das trifft vor allem bei den für diese Ausgabe ausgewählten … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Stephen Heller
Ein aus Ungarn stammender Komponist und Pianist der Romantik. Sein Œuvre beschränkt sich nahezu vollständig auf das Klavier und beinhaltet u.a. Charakterstücke, Variationen, Tänze, Paraphrasen sowie didaktische Etüdensammlungen.
1813 | Er wird am 15. Mai in Pest geboren. Früh erhält er Musikunterricht bei Ferenc Bräuer und Alajos Czibulka. |
1824–28 | Studien in Wien bei Carl Czerny und Anton Halm vervollständigen seine musikalische Ausbildung. |
1829 | Mit seinem Vater unternimmt er eine großangelegte Konzerttournee durch Teile Europas. In Warschau kommt es zur ersten Begegnung mit Frédéric Chopin. |
1830–38 | Krankheitsbedingt muss Heller seine Konzertreise in Augsburg beenden. Hier verweilt er und erfährt Unterstützung u.a. durch Friedrich Graf Fugger-Kirchheim-Hoheneck. Es entsteht ein reger Briefwechsel mit Robert Schumann, der sich in der Neuen Zeitschrift für Musik für Hellers Kompositionen ausspricht. |
ab 1838 | Er schließt sich Friedrich Kalkbrenner nach Paris an. Hier trifft er auf Hector Berlioz und Franz Liszt und arbeitet als Klavierlehrer. |
ab 1840 | Heller veröffentlicht die Etüdensammlungen op. 16 und op. 45-47 sowie musikalische Artikel. |
ab 1850 | Es entstehen etliche Kompositionen, darunter die „Promenades d’un solitaire“ op. 78, 24 Préludes op. 81 und „Nuits blanches“ op. 82. Seine international erfolgreichen Werke werden u.a. von Anton Rubinštejn und Clara Schumann gespielt. |
ab 1870/71 | Im Zuge des deutsch-französischen Krieges siedelt Heller in die Schweiz. Hier entstehen Kompositionen wie die Freischütz-Studien op. 127 sowie Variationen nach Beethoven op. 130 und 133. Nach Kriegsende kehrt er nach Paris zurück. |
1888 | Er stirbt am 14. Januar in Paris. |