Neben gewichtigen kammermusikalischen Werken wie den Klavierquartetten und Violinsonaten hinterließ Gabriel Fauré auch einige bezaubernde Miniaturen für Violine und Klavier. Dazu zählt insbesondere seine Berceuse op. 16 in D-dur, die nach der Uraufführung 1880 rasch zu einem seiner bekanntesten Stücke avancierte und in zahllosen Bearbeitungen publiziert wurde. In ihrer sanglichen Thematik und dem farbigen Klaviersatz klingt Faurés Arbeit an der kurz zuvor entstandenen 1. Violinsonate A-dur durch. Die vorliegende Urtextausgabe kann sich als erste Edition auf die Autographen Skizzen der originalen Violinfassung sowie auf das Manuskript von Faurés eigenhändiger Orchestrierung stützen.
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Inhalt/Details
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Vorwort
Gabriel Fauré (1845–1924) errang seine ersten größeren Erfolge als Komponist mit der Violinsonate op. 13 in A-dur und dem Klavierquartett op. 15 in c-moll. Im Umfeld dieser beiden gewichtigen Werke entstanden weitere kleinere Kammermusikstücke für Solostreicher mit Klavierbegleitung: die Romance op. 28 für Violine und Klavier (1877), die Élégie op. 24 für … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Gabriel Fauré
Repräsentativer Vertreter der frz. Musik um 1900. Sein Schaffen konzentriert sich - neben anderen Gattungen - auf das Lied, die Klaviermusik (Nocturnes, Barcarolles, Impromptus, Valse-Caprice) und die Kammermusik.
1845 | Er wird am 12. Mai in Pamiers (Ariège) als Sohn eines Volksschullehrers geboren. |
1854–65 | Besuch der École de musique classique et religieuse (gegründet von L. Niedermeyer), wo Kirchenmusiker ausgebildet wurden; Unterricht bei Saint-Saëns (ab 1861). |
1866–70 | Organist in Rennes an der Kirche Saint-Sauveur. |
1871 | Nach verschiedenen Organistenämtern in Paris wird er Assistenz-Organist an Saint-Sulpice neben Saint-Saëns. Er gehört zu den Gründern der Société nationale de musique. Aufführung seiner Werke in deren Konzerten. |
1874 | Uraufführung seiner „Suite d‘orchestre“ F-Dur („Symphonie Nr. 1“), die eine Kompilation bestehender Stücke ist. |
1875/76 | Violinsonate Nr. 1 A-Dur op. 13. |
1876–79 | Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15. |
1877 | Maître de chapelle an der Pariser Madeleine. |
1876/78 | Uraufführung der Chorkomposition „Les Djinns“ op. 12. |
ab 1879 | Besuch von Wagner-Aufführungen, kompositorisch nimmt er Distanz zu Wagner ein. |
1885 | Uraufführung der später vernichteten 2. Symphonie d-Moll. |
1887/88 | Requiem op. 48. |
1891 | „Cinq Mélodies ,de Venise‘“ op. 58 auf Texte Verlaines. |
1892–94 | „La bonne chanson“ op. 61 auf Texte Verlaines. |
1896 | Nachfolger von Dubois an der Madeleine. Er erhält eine Kompositionsklasse am Conservatoire. |
1900 | Uraufführung der Tragédie lyrique „Prométhée“ op. 82. |
1905–20 | Direktor des Conservatoire. |
1909 | Präsident der Société musicale indépendante. |
1913 | Uraufführung der Oper „Pénélope“ in Monte Carlo. |
1919 | Liederzyklus „Mirages“ op. 113 mit deutlichen Merkmalen seines modernen Spätstils. |
1924 | Er stirbt am 4. November in Paris. |