Insgesamt 24 Bläserquintette veröffentlichte Reicha für die „klassische“ Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott; op. 88 Nr. 2 ist davon eines der beliebtesten und meistgespielten. „Wenn es möglich wäre, Haydn in der Quartetten- und Quintettencomposition zu übertreffen, so wäre dies von Reicha mit den erwähnten Quintetten geschehen“, schwärmte die „Allgemeine Musikalische Zeitung“ anlässlich einer Aufführung von Reichas Quintetten, „mich dünkt, es ist unmöglich, mehr Correctheit und Clarheit mit mehr Erfindung und Originalität zu vereinigen“. Inspiration und Esprit sprechen aus jeder Note dieses Werkes, dessen Partitur wir ergänzend zur Stimmenausgabe auch in einer handlichen Studien-Edition vorlegen.
Inhalt/Details
- Bläserquintett Es-dur op. 88,2
Youtube
Vorwort
Das klassische Bläserquintett – bestehend aus Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott – bezeichnet Anton Reicha (1770 –1836) in seiner Autobiographie (Notes sur Antoine Reicha, wiedergegeben in Jiri Vysloužil, Zápisky a Antonínu Rejchovi, Brno 1970) als seine eigene Erfindung. Tatsächlich hatten jedoch schon vorher Nikolaus Schmidt und Giuseppe Cambini Quintette … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Anton Reicha
Ein Komponist und Musiktheoretiker. Vor allem seine Bläserquintette sind von Bedeutung: Bis heute populär, wurden sie schon zu Lebzeiten zu seinen mit Abstand größten Erfolgen. Berühmtheit erlangte er zudem durch seine vielbeachteten musiktheoretischen Schriften. Sein Œuvre umfasst, neben einer Vielzahl an Werken für Bläser in unterschiedlichen Besetzungen, Opern, Sinfonien, Ouvertüren, Konzerte sowie Werke für Tasteninstrumente.
1770 | Er wird am 26. Februar in Prag geboren. |
um 1780 | Er wird von seinem Onkel Joseph Reicha in Wallerstein adoptiert. Hier wird er u.a. in Klavier, Flöte und Violine ausgebildet. |
ab 1785 | In der Hofkapelle des Kölner Kurfürsten Maximilian Franz in Bonn wird er als Violinist und Flötist engagiert. Dort lernt er Beethoven kennen, zu dem sich eine lebenslange Freundschaft entwickelt. |
ab 1794 | Er lehrt in Hamburg. Es entstehen einige Kompositionen, darunter Opern, Kammermusik und Sinfonien. Er begegnet Joseph Haydn und Pierre Rode. |
ab 1818 | Er wird Professor für Kontrapunkt und Fuge am Conservatoire in Paris. Zu seinen Schülern gehören u.a. Hector Berlioz, Charles Gounod, Henry Vieuxtemps und Franz Liszt. |
1831 | Er wird Chevalier der Légion d’honneur. |
1835 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1836 | Er stirbt am 28. Mai in Paris. |