Max Reger wuchs von frühester Jugend an in die Traditionen handwerklicher, praktischer Kompositionsübung hinein. Johann Sebastian Bach wurde ihm zum Leitbild. Überlieferte Formen wie Kanon, Fuge, Passacaglia und Variation gaben seinem Ausdruck eine feste Form. Doch es gibt auch einen anderen Reger. In den humoresk bis melancholisch daherkommenden „Blätter und Blüten“ entfaltet sich seine gefühlvoll-romantische Seite, der im Allgemeinen zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die Nummern tragen Titel wie „Frühlingslied“, „Jagdstück“, „Moment musical“ oder „Elegie“. Da schwingt etwas von Schumanns Melos, Brahms’ Tiefgang und Griegs Volkston mit. Mit dieser Urtextausgabe können Pianisten diese Stücke für sich entdecken. Die Fingersätze stammen von Helmut Brauss, einem pianistischen Experten für Regers Klaviermusik.
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Über den Komponisten

Max Reger
Spätromantischer Komponist, der eine chromatische Tonsprache mit barocken und klassischen Formen verbindet und so den Neoklassizismus der 1920er-Jahre antizipiert.
1873 | Er wird am 19. März in Brand (Oberpfalz) als Sohn eines Lehrers geboren. Erste Klavierstunden bei der Mutter. |
1888 | Nach einem Bayreuth-Besuch (Meistersinger und Parsifal) Entscheidung für eine musikalische Karriere. |
1890–93 | Studium bei Hugo Riemann am Konservatorium in Wiesbaden, Komposition von Kammermusikwerken. Danach bemüht er sich als freischaffender Komponist um den Druck seiner Werke, scheitert jedoch mehrfach. |
1898 | Rückkehr nach Weiden ins Elternhaus. Komposition von Orgelwerken: Choralphantasien, „Phantasie und Fuge über B-A-C-H“ op. 46 (1900), Symphonische Phantasie und Fuge („Inferno“) op. 57. |
1901–07 | Er lebt in München. |
1903 | Publikation seiner „Beiträge zur Modulationslehre“, durch die sich Riemann angegriffen fühlt, da Reger eine andere Auffassung über die Rolle der Chromatik vertritt. „Variationen und Fuge über ein Originalthema“ op. 73. |
1904 | Durchbruch mit seinem ersten Auftritt beim Allgemeinen Deutschen Musikverein. 1. Band der „Schlichten Weisen“ für Gesang und Klavier op. 76; Streichquartett d-Moll op. 74, eines der bedeutendsten Werke der Gattung zu Jahrhundertbeginn. |
Ab 1905 | Dozent an der Münchner Akademie der Tonkunst. „Sinfonietta“ A-Dur op. 90. |
1907–11 | Musikdirektor und Professor für Komposition an der Leipziger Universität. Orchesterwerk „Variationen und Fuge über ein Thema von J.A. Hiller“ op. 100. |
1909 | „Der 100. Psalm“ op. 106, das populärste Chorwerk. |
1911–14 | Leiter des Orchesters am Hof in Sachsen-Meiningen. |
1912 | „Konzert im alten Stil“ op. 123. Orchestergesang „An die Hoffnung“ op. 124. |
1913 | „Vier Tondichtungen nach A. Böcklin für großes Orchester“ op. 128, „Eine Ballett-Suite“ op. 130. |
1914 | „Variationen und Fuge über ein Thema von W.A. Mozart“ op. 132. |
1915 | Er lebt in Jena. Späte Kompositionen. |
1916 | Er stirbt am 11. Mai in Leipzig. |
Über die Autoren
Gleichwohl bezaubert die Klangschönheit und Gefühlsinnigkeit vor allem der ruhigen Sätze immer wieder aufs neue. Es wäre zu wünschen, dass das Heft recht vielen Spielern zu einem Erlebnis wird.