In Schumanns mittleren Jahren gab es eine längere Periode, in der er sich bevorzugt größeren Besetzungen zuwandte. Es entstanden zwar vereinzelte Stücke für Klavier, sie blieben jedoch zunächst unveröffentlicht. Erst nach dem großen Erfolg des „Albums für die Jugend“ griff er einige von ihnen wieder auf, um sie ebenfalls in einem Album zusammenzustellen. Ursprünglich sollte diese Sammlung den Titel „Spreu“ erhalten, davon ließ sich der Verleger aber nicht überzeugen. Ein Teil der insgesamt 34 Stücke wurde schließlich als „Bunte Blätter“ veröffentlicht und avancierte rasch zum Verkaufsschlager. Im Rahmen unserer Schumann-Revisionen haben wir diese Ausgabe nun auf den aktuellen Forschungsstand gebracht.
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Vorwort
Kompositionen für Klavier waren im 19. Jahrhundert höchst gefragte Verlagsartikel; das Klavier war das Instrument der Zeit, und so nimmt es nicht wunder, dass Schumann von vielen Seiten nach neuen Stücken hierfür gefragt wurde. Nach dem Erfolg des Ende 1848 erschienenen Albums für die Jugend op. 68 erhöhte sich noch einmal das Interesse. Anscheinend wurde Schumann … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |