Das 19. Jahrhundert war eine Blütezeit für Bearbeitungen aller Art. So war es naheliegend, dass sich der Komponist und Violinvirtuose Sarasate zur Erweiterung seines Repertoires auch diesem musikalischen Genre zuwandte. Unter seinen zahlreichen Fantasien über erfolgreiche Opern seiner Zeit nimmt die über Bizets Carmen fraglos den ersten Rang ein. Sarasate wählte für diese 1881 entstandene Bearbeitung mit Bedacht genau jene Nummern, die das spanische Kolorit der Oper besonders deutlich vermitteln. Neben der Fassung für Violine und Klavier schuf Sarasate auch eine mit Orchesterbegleitung; beide begeistern seitdem Publikum wie Kritik. Die Henle-Urtextausgabe ist die erste kritische Edition des Werks und berücksichtigt die Quellen beider Fassungen. Für die Bezeichnung der Violinstimme konnte Augustin Hadelich gewonnen werden.
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Vorwort
Die Fantasie über Opernthemen ist eine der Gattungen, die der junge Pablo de Sarasate (1844 – 1908) am stärksten pflegte, um sein Talent als Geiger herauszustellen. Die meisten Violinvirtuosen hatten in dieser Zeit solche Fantasien im Repertoire, da derartige Werke vor dem Hintergrund der damals herrschenden Opernpassion vom Publikum sehr geschätzt wurden. Für … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Pablo de Sarasate
Ein aus Spanien stammender Violinist und Komponist. Bereits im Kindesalter avancierte er zum gefeierten Virtuosen, dessen präzises Spiel als brillant und klangschön beschrieben wurde. Er ist Widmungsträger weltbekannter Violinkonzerte, darunter das 2. Violinkonzert op. 44 von Max Bruch. Er selbst schrieb Werke für Orchester, darunter Fantasien über Opernthemen, sowie Salon- bzw. Kammermusik. Charakteristisch ist seine folkloristisch eingefärbte Tonsprache.
1844 | Er wird am 10. März in Pamplona geboren. Sein Vater ist Leiter einer Militärkapelle und fördert seine musikalische Ausbildung. Als Wunderkind gibt er sein Debüt als Violinist mit etwa acht Jahren. In Madrid studiert er bei Manuel Rodríquez. |
1856 | Gefördert durch den spanischen Hof, studiert er am Pariser Konservatorium Violine bei Jean-Delphin Alard sowie Harmonielehre bei Napoléon-Henri Reber. |
1857 | Er wird mit dem 1. Preis im Fach Violine des Konservatoriums geehrt. |
1858 | Er gewinnt den 1. Preis im Fach Harmonielehre des Konservatoriums. |
ab 1860 | Bis zu 200 Konzerte im Jahr führen ihn durch Europa, Russland, in die USA und Südamerika. Zu seinem Repertoire gehören u.a. die Violinkonzerte Beethovens und Mendelssohns. Zudem widmet er sich intensiv der Kammermusik. |
1908 | Er stirbt am 20. September in Biarritz. |