Neben Elgars Salut d’amour gehören die beiden „Chansons“ sicher zu seinen populärsten Melodien. Das verträumte Chanson de nuit und sein heiteres Pendant Chanson de matin werden häufig gemeinsam aufgeführt. Komponist und Verleger ahnten bereits, dass sie mit diesen Violin-Evergreens an den Erfolg von „Salut d’amour“ anknüpfen würden, und planten auch bei diesem Werkpaar Arrangements für verschiedene Besetzungen. Nicht alle stammen aus der Feder Elgars - die Cellofassung jedoch wahrscheinlich schon, denn er selbst schreibt an den Verlag: „Eine Bearbeitung für Cello wird nützlich sein: Ich habe sie wo nötig im Tenorschlüssel notiert: Ich glaube allerdings, dass Laien mit geringen Fähigkeiten den Violinschlüssel bevorzugen.“ Er dachte bei seinem Arrangement also ganz bewusst an Amateure, was fortgeschrittene Cellisten und Profis aber nicht daran hindern sollte, mit der Henle-Urtextausgabe auch in diesen charmanten Melodien zu schwelgen!
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Vorwort
Die Entstehungsgeschichte von Edward Elgars (1857 – 1934) Chanson de nuit und Chanson de matin op. 15 ist nur spärlich durch Quellen dokumentiert: Es scheinen weder Skizzen oder autographes Material noch Druckfahnen für beide Werke erhalten geblieben zu sein; eine Bestimmung der einzelnen Kompositionsphasen und der Entwicklung von Elgars musikalischem Konzept ist deshalb … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Edward Elgar
Bedeutendster engl. Komponist seiner Zeit. Sein immenses Œuvre umfasst zahlreiche Chorwerke, Gesänge mit Klavier- und Orchesterbegleitung, einige Bühnenwerke, Orchestermusik meist programmatischen Charakters, wenige Kammermusikwerke in seiner letzten Phase, Klavier- und Orgelwerke.
1857 | Er wird am 2. Juni in Broadheath (Worcester) als Sohn eines Musikalienhändlers geboren. Erste Kompositionsversuche im Alter von 10 Jahren. Er ist weitgehend Autodidakt mit reicher praktischer Erfahrung. |
ab Mitte 1870 | Er spielt in verschiedenen Orchestern in Worcester, u.a. Worcester Philharmonic Society sowie im Festivalorchester (u.a. unter A. Dvořák). Ab 1878 werden einige seiner Kompositionen (ur)aufgeführt. |
ab 1882 | Er ist u.a. Dirigent der Worcester Amateur Instrumental Society sowie der neu gegründeten Worcestershire Philharmonic Society (1889–1904). |
1889 | Umzug nach London. |
1889–1903 | Kantate „The Black Knight“ op. 25. |
1890 | Uraufführung der Ouvertüre „Froissart“ op. 19 als erstes Hauptwerk. |
1891 | Umzug nach Malvern; Aktivitäten in der Provinz. |
1896 | Oratorium „The Light of Life (Lux Christi)” op. 29. |
1897–99 | „Sea-Pictures“ op. 37 für Kontra-Alt und Orchester. |
seit 1897 | Er komponiert Werke zu festlichen Anlässen des engl. Königshofes. |
1898–99 | Enigma-Variationen op. 36 als musikalische Porträts über 14 seiner Freunde. |
1899–1900 | Oratorium „The Dream of Gerontius“ op. 38 bringt den Durchbruch. Er erhält zahlreiche Ehrungen, u. a. Ehrendoktorwürde 1900 und 1907, 1911 Order of Merit. |
1901–06 | Oratorien „The Kingdom“ op. 51 und „The Apostles“ op. 49. |
1904–08 | Professur an der Universität Birmingham. |
1908 | Uraufführung der 1. Sinfonie As-Dur op. 55 als Höhepunkt des Erfolgs mit 84 Aufführungen bis 1909. |
1909/10 | Violinkonzert h-Moll op. 61 als erstes bedeutendes engl. Konzert. |
1911 | Die Uraufführung der 2. Sinfonie Es-Dur op. 63 hat weniger Erfolg. |
1912 | Er zieht nach London. |
1913 | Sinfonische Studie „Falstaff“ op. 68. |
1918 | Kammermusikwerke: u. a. Sonate für Violine und Klavier e-Moll op.82, Streichquartett e-Moll, Klavierquintett a-Moll. |
1918–19 | Cellokonzert e-Moll op. 85 als spätes Schicksalswerk. |
1934 | Er stirbt am 23. Februar in Worcester. |