Als Reger seine Klarinettensonate op. 107 zum Druck einreichte, meinte er dazu: "Man merkt sofort heraus, dass das Werk original für Klarinette (Bratsche) ist, aber auch für Violine u. Klavier gespielt werden kann." Die Violinstimme schrieb er selbst heraus und passte sie an geigerische Erfordernisse an. Noch vor der Uraufführung des Originals für Klarinette probierte er das Werk mit einer Geigerin aus. "Wenn da die Herren Recensenten wieder behaupten, es wäre unverständlich - Dann sind diese Herren eben Hornochsen 1. Güte. Das Werk klingt sehr gut, ist intime Kammermusik, u. ein Zusammenspiel ist absolut nicht schwer." Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Vorwort
Fünf Jahre nach Abschluss der beiden Klarinettensonaten op. 49 wandte sich Max Reger (1873–1916) Ende 1908 mit seinem Opus 107 noch einmal einer Komposition für diese Besetzung zu. Er erwähnte das Werk erstmals am 23. Dezember 1908 in einem Brief aus Leipzig an Lili Wach, die jüngste Tochter Felix Mendelssohn Bartholdys – kurz nach Abschluss der Partitur des … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Max Reger
Spätromantischer Komponist, der eine chromatische Tonsprache mit barocken und klassischen Formen verbindet und so den Neoklassizismus der 1920er-Jahre antizipiert.
1873 | Er wird am 19. März in Brand (Oberpfalz) als Sohn eines Lehrers geboren. Erste Klavierstunden bei der Mutter. |
1888 | Nach einem Bayreuth-Besuch (Meistersinger und Parsifal) Entscheidung für eine musikalische Karriere. |
1890–93 | Studium bei Hugo Riemann am Konservatorium in Wiesbaden, Komposition von Kammermusikwerken. Danach bemüht er sich als freischaffender Komponist um den Druck seiner Werke, scheitert jedoch mehrfach. |
1898 | Rückkehr nach Weiden ins Elternhaus. Komposition von Orgelwerken: Choralphantasien, „Phantasie und Fuge über B-A-C-H“ op. 46 (1900), Symphonische Phantasie und Fuge („Inferno“) op. 57. |
1901–07 | Er lebt in München. |
1903 | Publikation seiner „Beiträge zur Modulationslehre“, durch die sich Riemann angegriffen fühlt, da Reger eine andere Auffassung über die Rolle der Chromatik vertritt. „Variationen und Fuge über ein Originalthema“ op. 73. |
1904 | Durchbruch mit seinem ersten Auftritt beim Allgemeinen Deutschen Musikverein. 1. Band der „Schlichten Weisen“ für Gesang und Klavier op. 76; Streichquartett d-Moll op. 74, eines der bedeutendsten Werke der Gattung zu Jahrhundertbeginn. |
Ab 1905 | Dozent an der Münchner Akademie der Tonkunst. „Sinfonietta“ A-Dur op. 90. |
1907–11 | Musikdirektor und Professor für Komposition an der Leipziger Universität. Orchesterwerk „Variationen und Fuge über ein Thema von J.A. Hiller“ op. 100. |
1909 | „Der 100. Psalm“ op. 106, das populärste Chorwerk. |
1911–14 | Leiter des Orchesters am Hof in Sachsen-Meiningen. |
1912 | „Konzert im alten Stil“ op. 123. Orchestergesang „An die Hoffnung“ op. 124. |
1913 | „Vier Tondichtungen nach A. Böcklin für großes Orchester“ op. 128, „Eine Ballett-Suite“ op. 130. |
1914 | „Variationen und Fuge über ein Thema von W.A. Mozart“ op. 132. |
1915 | Er lebt in Jena. Späte Kompositionen. |
1916 | Er stirbt am 11. Mai in Leipzig. |