Aus zwei Gründen zögerte Weber, mit seinem als „Konzertstück“ bekannt gewordenen Opus 79 an die Öffentlichkeit zu treten. Konzerte in Moll-Tonarten, so schrieb er an den Musikjournalisten Friedrich Rochlitz, kämen erfahrungsgemäß beim Publikum nicht so gut an. Außerdem fürchtete er, als „musikalischer Charlatan“ verkannt zu werden, denn beim Komponieren schwebten ihm Visionen einer dramatischen Liebesgeschichte der Kreuzritterzeit vor, die den Charakter des Werks prägen. Die Bedenken waren müßig; das wirkungsvolle Virtuosenstück eroberte die Konzertpodien der Welt. Nun ist es erstmals als Urtextausgabe erhältlich. Die Einrichtung des Fingersatzes übernahm der weltberühmte Pianist Marc-André Hamelin.
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Vorwort
Carl Maria von Webers (1786–1826) unter dem Titel Konzertstück bekannt gewordenes Opus 79 ist eigentlich sein drittes Klavierkonzert. Die Arbeiten daran reichen offenbar ins Jahr 1815 zurück, denn er schrieb am 14. März dieses Jahres von Prag aus an den Musikjournalisten Friedrich Rochlitz: „ich habe jetzt ein Clavier-Concert in F moll im Plan. Da aber die Moll-Concerte … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Carl Maria von Weber
Einer der bedeutendsten dt. Opernkomponisten vor Wagner, der sich mit seinem Œuvre und in seinen Schriften für eine dt. Oper einsetzte. Sein Ruhm gründet auf dem „Freischütz“, der emphatisch als dt. Nationaloper rezipiert wurde. Seine Instrumentalwerke (Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusik, Klavierwerke) basieren großenteils auf klassischen Modellen, antizipieren aber bereits den romantischen Ton.
1786 | Er wird am 18. oder 19. November in Eutin geboren. Wanderjahre mit der „Weberschen Schauspielergesellschaft“. Er spielt kleinere Kinderrollen. |
1797 | Die Truppe kommt nach Salzburg, wo er ab 1798 Kompositionsunterricht bei Michael Haydn nimmt. |
1800 | Uraufführung seiner ersten, romantisch-komischen Oper „Das Waldmädchen“ in Freiberg. |
seit 1803 | Studienjahre in Wien bei Georg Josef Vogler. |
1804–06 | Erstes Engagement als Kapellmeister in Breslau. |
1810 | Uraufführung der romantischen Oper „Silvana“ in Frankfurt/Main. Klavierkonzert C-Dur Nr. 1 op. 11. |
1811 | Klarinettenkonzerte f-Moll Nr. 1 op. 73 und Es-Dur Nr. 2 op. 74 als Auftrag Maximilians von Bayern; 1812 Klavierkonzert Es-Dur Nr. 2 op. 32. |
1813–16 | Operndirektor und Kapellmeister des Stände-Theaters in Prag. Seit 1817 Hofkapellmeister in Dresden. |
1819 | Klavierstücke „Rondo brillante“ Es-dur op. 62, „Aufforderung zum Tanze“ Des-Dur op. 65, „Polacca brillante“ E-Dur op. 72. Trio für Klavier, Flöte und Violoncello g-Moll op. 63. |
1821 | Uraufführung der romantischen Oper „Der Freischütz“ op. 77 in Berlin; sie wird aufgrund von Sujet und Musik als typisch dt. Oper rezipiert, integriert jedoch dt., frz. und ital. Elemente. Konzertstück f-Moll für Klavier und Orchester op. 79, das wegweisend für einsätzige Konzertkompositionen des 19. Jh.s wird. |
1823 | Uraufführung von „Euryanthe“ op. 81 in Wien. |
1826 | Uraufführung von „Oberon“ in London. Er stirbt am 5. Juni in London. |
Über die Autoren
Wie oft muss man sich über ungelenke, schlecht klingende Klavierauszüge ärgern ... Umbreit zeigt, dass es auch anders geht: Seine Bearbeitung liest sich leicht vom Blatt und klingt dennoch voll und orchestral. Eine Wohltat!