Dass das Waldhorn als das wohl „romantischste“ aller Instrumente in Webers Œuvre eine herausragende Rolle spielt, ist wohlbekannt – „Freischütz“ oder „Oberon“ sind ohne sehnsuchtsvolle oder auch schmetternde Hornklänge nicht denkbar. Weber widmete dem Instrument aber nicht nur wichtige Solostellen in seinen Opern, sondern auch ein virtuoses Konzertstück, das bis heute zu den schwersten Prüfsteinen der Hornliteratur gehört – nicht allein deshalb, weil der Solist in der Kadenz dreistimmige Akkorde (!) zu spielen hat … Basierend auf dem Autograph, der von Weber überprüften Stichvorlage und dem Erstdruck bietet diese Henle-Urtextausgabe die besten Voraussetzungen zum Einstudieren dieses wirkungsvollen Virtuosenstücks. Zudem liefert das Vorwort erstmals biographische Details zum Auftraggeber des Concertino, dem Münchner Hornisten Sebastian Rauch.
Inhalt/Details
- Concertino op. 45
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Vorwort
Carl Maria von Webers (1786 – 1826) Concertino für Horn und Orchester op. 45 hat eine relativ lange Entstehungsgeschichte, die sich von der ersten Niederschrift bis zur Drucklegung über zwölf Jahre erstreckt. Die Ursprünge des Werks reichen bis ins Jahr 1806 zurück, als der erst 19-jährige Weber kurzzeitig Aufnahme im schlesischen Schloss Carlsruhe nahe Breslau … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Carl Maria von Weber
Einer der bedeutendsten dt. Opernkomponisten vor Wagner, der sich mit seinem Œuvre und in seinen Schriften für eine dt. Oper einsetzte. Sein Ruhm gründet auf dem „Freischütz“, der emphatisch als dt. Nationaloper rezipiert wurde. Seine Instrumentalwerke (Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusik, Klavierwerke) basieren großenteils auf klassischen Modellen, antizipieren aber bereits den romantischen Ton.
1786 | Er wird am 18. oder 19. November in Eutin geboren. Wanderjahre mit der „Weberschen Schauspielergesellschaft“. Er spielt kleinere Kinderrollen. |
1797 | Die Truppe kommt nach Salzburg, wo er ab 1798 Kompositionsunterricht bei Michael Haydn nimmt. |
1800 | Uraufführung seiner ersten, romantisch-komischen Oper „Das Waldmädchen“ in Freiberg. |
seit 1803 | Studienjahre in Wien bei Georg Josef Vogler. |
1804–06 | Erstes Engagement als Kapellmeister in Breslau. |
1810 | Uraufführung der romantischen Oper „Silvana“ in Frankfurt/Main. Klavierkonzert C-Dur Nr. 1 op. 11. |
1811 | Klarinettenkonzerte f-Moll Nr. 1 op. 73 und Es-Dur Nr. 2 op. 74 als Auftrag Maximilians von Bayern; 1812 Klavierkonzert Es-Dur Nr. 2 op. 32. |
1813–16 | Operndirektor und Kapellmeister des Stände-Theaters in Prag. Seit 1817 Hofkapellmeister in Dresden. |
1819 | Klavierstücke „Rondo brillante“ Es-dur op. 62, „Aufforderung zum Tanze“ Des-Dur op. 65, „Polacca brillante“ E-Dur op. 72. Trio für Klavier, Flöte und Violoncello g-Moll op. 63. |
1821 | Uraufführung der romantischen Oper „Der Freischütz“ op. 77 in Berlin; sie wird aufgrund von Sujet und Musik als typisch dt. Oper rezipiert, integriert jedoch dt., frz. und ital. Elemente. Konzertstück f-Moll für Klavier und Orchester op. 79, das wegweisend für einsätzige Konzertkompositionen des 19. Jh.s wird. |
1823 | Uraufführung von „Euryanthe“ op. 81 in Wien. |
1826 | Uraufführung von „Oberon“ in London. Er stirbt am 5. Juni in London. |
Über die Autoren
Mit dieser Urtextausgabe ist wieder ein exzellentes und ansprechendes Exemplar bei Henle erschienen. Ein Hornstimme in E und eine transponierte Stimme in F sind beigelegt. Die akribisch genaue Arbeit des Herausgebers hat sich gelohnt.