Eines der heute beliebtesten Trompetenkonzerte ist eigentlich ein Hornkonzert: Neruda komponierte es um 1750 am Dresdner Hof, wo er die größten Hornvirtuosen seiner Zeit antraf. Dementsprechend ist der Solopart enorm anspruchsvoll und bewegt sich durchweg in den hohen und höchsten Clarin-Lagen (bis g'''), so dass er sogar auf dem modernen Ventilhorn nur für ganz wenige Spieler ausführbar ist, auf der Trompete hingegen wenig Mühe macht. Die Neuausgabe des G. Henle Verlags, die sich auf die einzige erhaltene handschriftliche Quelle in Prag stützt, trägt dieser modernen Aufführungspraxis Rechnung und enthält deshalb auch Stimmen für Trompete in Es und in B. Als Urtextausgabe verzichtet sie im Gegensatz zu älteren Editionen auf freie Hinzufügung von Artikulation und Dynamik und ermöglicht so erstmals einen unverstellten Blick auf die originale Notation.
Inhalt/Details
- Hornkonzert Es-dur
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Vorwort
Johann Baptist Georg (Jan Krtitel Jirí) Neruda (ca. 1711 – 76) gehört zu der großen Zahl böhmischer Musiker, die im 18. Jahrhundert das musikalische Leben Europas prägten und bereicherten. Bis heute sind Namen wie Johann Stamitz, Franz Benda, Leopold Kozeluch, Johann Baptist Vanhal oder Johann Ladislaus Dussek gut bekannt und ihre Werke im Konzertrepertoire … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten
Johann Baptist Georg Neruda
Ein Komponist und Violinist der Vorklassik. Zu Lebzeiten waren seine Werke hauptsächlich in Deutschland, Böhmen und Schweden bekannt. Zu seinen überwiegend instrumentalen Kompositionen, von denen einige als verschollen gelten, zählen u.a. 36 Sinfonien, 10 Violinkonzerte, Triosonaten sowie sein heute bekanntestes Werk, das ursprünglich für Horn komponierte Konzert für Trompete, Streicher und Basso Continuo in Es-Dur.
um 1711 | Er wird vermutlich in Rosice geboren. Er wird an der Violine und dem Violoncello ausgebildet. Einige Jahre ist er in einem Theaterorchester in Prag engagiert. |
ab 1741 | Er siedelt nach Dresden über und tritt in den Dienst des Grafen Friedrich August Rutowski. |
um 1750 | Er erhält eine Anstellung in der Dresdner Hofkapelle, zunächst als 14., nach einigen Jahren als fünfter Violinist. Seine Söhne Ludwig und Anton Friedrich werden von ihm an der Violine ausgebildet und treten ebenfalls der Dresdner Hofkapelle bei. |
1776 | Er stirbt am 11. Oktober in Dresden. |
Über die Autoren
An excellent and very reasonably priced addition to the horn player’s repertoire.
Das Konzert für Horn (Trompete) und Streicher Es-Dur ist von Dominik Rahmer als Klavierauszug zuverlässig und genau herausgegeben.
Über die gute und hohe Qualität der Henle-Ausgaben muss man kein Wort verlieren: beste Lesbarkeit und eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung von Dominik Rahmer mit dem Autograph, welches im Tschechischen Museum der Musik aufbewahrt wird, machen diese Ausgabe zu einem Muss im Notenregal und natürlich auf dem Notenpult!