Debussys frühes Klavierstück Tarentelle styrienne erschienen 1891 im Verlag Choudens. 1903 brachte er es mit dem neuen Titel Danse und in Details leicht überarbeitet im damals von ihm vielbeschäftigten Verlag Fromont heraus. Wahrscheinlich stieß er sich selbst an dem ursprünglichen Titel des effektvollen Klavierstücks. Zwar war die Mode der Styriennes (Steirischen) in der Salonmusik weit verbreitet; man denkt hierbei aber eher an Tänze wie den Ländler als die süditalienische Tarantella. Nach dem Tode Debussys (1918) wurde Maurice Ravel um die Ausarbeitung einer Orchesterfassung des Danse gebeten, die 1923 zum erstenmal erklang.
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Vorwort
Danse ist Debussys kompositorisch wie pianistisch anspruchsvollstes Jugendwerk. Das Stück erschien 1891 gleichzeitig mit der Ballade als Tarentelle styrienne im Verlag Choudens und ist Mme Philippe Hottinguer, geb. Nelly de Wustemberg, gewidmet, einer reichen Klavier- und Tonsatzschülerin Debussys. Man wird sich fragen, wie Debussy bei einem Stück, dem jegliche Merkmale … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |