Johannes Brahms näherte sich der Gattung der Symphonie nur langsam und mit vielen Skrupeln. Nachdem zahlreiche frühere Versuche umgearbeitet und verworfen wurden, stellte er sich erst im November 1876 mit seinem Opus 68 dem Publikum auch als Symphoniker vor. In kaum zehn Jahren sollten dann noch drei weitere Symphonien folgen. Die vier Werke gehören heute zum symphonischen Kernrepertoire – und bilden zugleich Meilensteine im Voranschreiten der Kieler Johannes Brahms Gesamtausgabe, die 1996 mit der Ersten Symphonie eröffnet wurde. Inzwischen haben die renommierten Brahms-Forscher Robert Pascall und Michael Struck alle vier Werke in der Gesamtausgabe vorgelegt. Dies nehmen wir zum Anlass, die Symphonien Brahms’ in einem preisgünstigen Schuber zu bündeln: Forschung auf höchstem Niveau in vier handlichen Studien-Editionen.
Inhalt/Details
- Symphonie Nr. 1 c-moll op. 68
- Symphonie Nr. 2 D-dur op. 73
- Symphonie Nr. 3 F-dur op. 90
- Symphonie Nr. 4 e-moll op. 98
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Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |