Von 1859 bis 1885 war Johannes Brahms mit seinen vier Symphonien, zwei Klavierkonzerten, einem Violinkonzert, Tänzen, Variationen und Ouvertüren zu dem aktuellen Repräsentanten der großen Orchestermusik avanciert. 1887 schließlich wählte er für sein Doppelkonzert in a-moll op. 102 die Soloinstrumente Violine und Violoncello, da ihm hervorragende Solisten zur Verfügung standen: Der Cellist Robert Hausmann hatte nach der Uraufführung von Brahms zweiter Cellosonate um ein Konzertstück für sich gebeten; der renommierte Geiger Joseph Joachim war mit Brahms befreundet und hatte unter anderem dessen Violinkonzert uraufgeführt. Nach der dunkel gefärbten vierten Symphonie kommt dieses Konzert auffallend optimistisch und versöhnlich daher. Wir bieten die Partitur, die auch im Rahmen unserer Neuen Gesamtausgabe erschienen ist, nun als handliche Studien-Ausgabe an.
Inhalt/Details
- Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-moll op. 102
Youtube
Vorwort
Das Concert für Violine und Violoncell mit Orchester op. 102, das sogenannte Doppelkonzert, schrieb Johannes Brahms während seines Schweizer Sommeraufenthaltes 1887 am Thuner See. Spätestens Mitte Juli 1887 war die Komposition, Anfang August auch die Partiturniederschrift beendet. Den – in der Brahms-Literatur häufig aufgegriffenen – Spekulationen des BrahmsBiographen … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
This Henle Study Edtion is beautifully presented with excellent historical data as above. The score is 3.5 cm by 5 cm larger than a miniature score. It is very clear and easy to read and it would be a pleasure to use when conducting a performance of the work. The score easily stays open at any page and the publication is lovely to handle, a considerable advantage often forgotten in our computer age.