Aus dem Jahre 1903 stammt die einzige erhaltene Originalaufnahme von Albéniz’ Klavierspiel. Anlässlich eines Besuchs bei Ruperto Regordosa Planas hatte er sich an dessen Klavier gesetzt und drei kürzere Stücke improvisiert. Planas hielt die Klänge auf Wachszylinder fest. Eine Übertragung in Notenschrift hierzu hat es jedoch nie gegeben. Dank moderner technischer Hilfsmittel gelang es nun dem Albéniz-Experten Milton Laufer, den Notentext umsichtig zu rekonstruieren. Unser Erstdruck der Transkription ermöglicht somit einen einmaligen „Blick durchs Schlüsselloch“ in die Werkstatt des begnadeten Pianisten und Komponisten.
Inhalt/Details
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- Drei Improvisationen 1903
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Vorwort
Weithin bezeugt ist das hohe Ansehen, das Isaac Albéniz (1860–1909) als herausragender Pianist genoss. Seine ersten Konzertreisen durch Europa und die Neue Welt wurden von Publikum und Kritikern mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Die späteren pianistischen Triumphe zwischen 1889 und 1897 festigten seinen Ruf als Virtuose epischen Ausmaßes, weit über die Iberische … weiter
Über den Komponisten

Isaac Albéniz
Er zählt zu den bedeutendsten span. Komponisten. In seinem Schaffen dominieren Klaviermusik und Bühnenwerke.
1860 | Er wird am 29. Mai in Camprodón (Provinz Gerona) geboren; seine Familie zieht bald darauf nach Barcelona; erster Klavierunterricht bei seiner Schwester mit dreieinhalb Jahren, mit fünf Jahren erster öffentlicher Auftritt, danach Klavierunterricht bei Narciso Oliveras. |
ab 1867 | Bewegte Jugend durch Konzertreisen mit Vater und Schwester nach Paris, in die span. Provinzen, dann allein bis Puerto Rico und Cuba. |
1876–79 | Studium in Brüssel. |
1883–86 | Kompositorische Ausbildung in Barcelona bei Felipe Pedrell, der ihn vom Wert span. Volksmusik überzeugt. Es resultieren Klavierkompositionen wie „Recuerdos de viaje“ op. 71 (1886-87), „España: Seis hojas de album“ op. 165 (1890), „Cantos de España“ op. 232 (1891-94). |
1889 | Durchbruch als Pianist, er gibt Konzerte in Paris und London. |
1890–93 | Engagement in London bei dem Manager Henry Lowenfeld; Operette „The Magic Opal“ (UA 1893). |
1893 | Übersiedlung nach Paris, wo er bei Vincent d’Indy und Paul Dukas studiert. |
1895/96 | Uraufführungen der Opern „Henry Clifford“ (1895) und „Pepita Jiménez“ (1896) mit span. Couleur in Libretto und Musik in Barcelona. |
1898–1903 | Er projektiert die Trilogie „King Arthur“ („Merlin“, „Lancelot“, „Guenevere“), von der nur „Merlin“ vollendet und erst 1998 die Originalfassung aufgeführt wird (konzertant). |
1905–08 | Komposition von „Iberia“, eines seiner Hauptwerke für Klavier, in dem er Klänge und Rhythmen span. Volksmusik verarbeitet. |
1909 | Er stirbt am 18. Mai in Cambô-les-Bains (Basses-Pyrénées). |
Über die Autoren
Insgesamt eine willkommene Bereicherung der Literatur für die Mittelstufe und ein spannender Einblick in eine Kunst, die ihrer Natur nach dem unwiederholbaren Augenblick gehört.
Im Unterricht wird man den Drei Improvisationen durchaus gerne wiederbegegnen.
Das Vorwort des Herausgebers Milton R. Laufer zeugt von großer Gewissenhaftigkeit bei der Transkription und enthält eine Vielzahl von Hintergrundinformationen. … Das Notenbild ist wie immer bei Henle klar und edel. … Als reines Zufallsprodukt werden diese kleinen Erfindungen als präkompositorisches Rohmaterial fast noch interessanter, da sie die Schnittstelle zwischen dem virtuosen Interpreten und dem Komponisten Albéniz bilden. Darüber hinaus können sie wie eine Keimzelle und ein Kondensat von Albéniz’ Werk wirken, da sie die Summe alles Gelernten – und Vergessenen sein mögen.
Ein reizvoller Blick in die Werkstatt des Komponisten und eine spannende Bereicherung für das pianistische Repertoire...
Es ist ein Jammer: Von Isaac Albéniz ist so gut wie nichts überliefert, was an seine Rolle als überragender, von Liszt geschätzter Konzertpianist erinnert. Mit dieser Ausnahme.
Excellent music for students on the later grades who will really enjoy playing these! Highly recommended.
Le Tre improvvisazioni, … non furono mai trascritte e pubblicate; almeno fino alla presente edizione Henle.