„An manchen Stellen wird es sein wie ein ernstes Lied, an anderen wie ein fröhlicher Tanz ...“ – mit diesen Worten beschrieb Dvorák im Jahre 1890 einem Freund das Werk, an dem er gerade arbeitete. Tatsächlich bezeichnet „Dumka“ (Mehrzahl „Dumky“) eine slawische Tanzform mit auffälligem Wechsel zwischen melancholischen und tänzerisch-ausgelassenen Abschnitten. Immer wieder taucht die Dumka im Kammermusikwerk Dvoráks auf; jedoch stets nur als einzelner Satz. Die ungewöhnliche Form dieses Klaviertrios – es reiht sechs „Dumky“ aneinander, jede mit sehr eigenwilligem Charakter und großer Ausdruckskraft – macht es zu einem der beliebtesten Werke des tschechischen Meisters.
Inhalt/Details
- Dumky · Klaviertrio op. 90
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Vorwort
„Dumky“ ist der Plural des Wortes „dumka“ (übersetzt etwa ‹Gedanke›, ‹Nachsinnen›). Im 16. Jahrhundert bezeichnete dieses Wort zunächst ein ukrainisches Klagelied elegischen Charakters, später mitunter dann auch ein episches slawisches Heldenlied. Im 19. Jahrhundert fand es schließlich als Benennung für eine rein instrumentale Komposition Verwendung, für … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Antonín Dvorák
Er ist mit Smetana der bekannteste tschech. Komponist des 19. Jh.s. Er trug zur weltweiten Verbreitung und Anerkennung der tschech. Musik bei. Unter seinen alle üblichen Gattungen umfassenden rund 200 Werken befinden sich 9 Sinfonien, 14 Streichquartette und 12 Opern.
1841 | Er wird am 8. September in Nelahozeves (Mühlhausen) an der Moldau als Sohn eines Metzgers und Gastwirts geboren. |
1853 | Besuch der Fortbildungsschule in Zlonice; dort erhält er eine umfassende musikalische Ausbildung bei Josef Toman und dem Kantor Antonín Liehmann; anschließend Ausbildung in Kamnitz (1856-57). |
1857–59 | Studium an der Orgelschule in Prag. Er verdient sich bis 1871 als Musiklehrer, Organist und Bratschist seinen Lebensunterhalt. |
1861 | Streichquintett a-Moll op. 1 als erstes Werk. |
1862 | Stelle als Solobratschist im Orchester des tschech. Interimstheaters (u. a. unter der Leitung Smetanas). |
1873 | Durchbruch mit der Uraufführung des patriotischen Hymnus „Die Erben des Weißen Berges“ op. 30 in Prag. Anstellung an der privaten Prager Musikschule. Mehrere Staatsstipendien. |
1874–77 | Organist an der Kirche St. Adalbert. |
ab 1876 | „Klänge aus Mähren“ op. 20, 29, 32 und 38 (1876-77), „Slawische Rhapsodien“ op. 45 und die erste Folge der „Slawischen Tänze“ op. 46 (beide 1878) haben großen Erfolg. Sein Ruhm im Ausland steigt. |
1882 | Uraufführung der Oper „Dimitrij“ in Anknüpfung an die Tradition der Grand Opéra. |
1884 | Erste Einladung nach England, der 8 weitere folgen. |
1886 | Uraufführung des Oratoriums „Die heilige Ludmilla“ op. 71. |
1891 | Kompositionsprofessor am Prager Konservatorium. |
1891–95 | Direktor des National Conservatory of Music in New York. |
1893 | Uraufführung der Symphonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ op. 95 (amerikanische Folklorismen, zyklische Verfahren) in New York. |
1901 | Uraufführung der bekanntesten Oper „Rusalka“ in Prag. |
1904 | Aufführung seiner letzten Oper „Armida“ in Prag. Er stirbt am 1. Mai in Prag. |
Über die Autoren
Henle’s newly researched, pristine edition, complete with the composer’s own metronome markings for Dumky 1–5, contains an extensive preface and critical commentary on variants in the sources.
Questa prima edizione è assunta ora a punto di partenza per un’accurata comparazione delle fonti che restituisca integrità al testo musicale originale. A curare per Henle l’autorevole operazione editoriale è Klaus Döge.
Die Ausgabe ist ein Muss für alle Musiker, welche aus veralteten Editionen spielen, sie ist auch Anregung, den Notentext eines bekannten Stückes zu hinterfragen und eingefleischte Gewohnheiten über Bord zu werfen. Frisches Blut tut gut, vor allem «abgespielten» Stücken.
Vorbildlich auch der ausführliche Anmerkungsapparat und ein Kritischer Bericht, der Alternativen aufzeigt und für erhellende Hintergrundinformationen sorgt.