Mit Humor – langsam und zart – äußerst lebhaft … – schon die Vortragsbezeichnungen lassen die Klangwelt der Fantasiestücke op. 12 aufleuchten: ein Kaleidoskop an musikalischen Gedanken und Stimmungsgehalten. Unsere revidierte Neuausgabe stellt neben den acht Stücken in ihrem Anhang auch ein Neuntes vor, das Schumann bei der Endredaktion aussortierte. Robena Ann Laidlaw, der das Werk gewidmet ist, spielte neben anderen Freunden Schumanns bereits vor der Drucklegung einzelne der Fantasiestücke öffentlich. Später fand das Werk rasche Verbreitung. Das größte Kompliment erhielt Schumann dabei von Franz Liszt, der begeistert schrieb: „... die Fantasiestücke haben mich sehr interessiert. Ich spiele sie wahrhaft mit Vergnügen. Und Gott weiß, dass ich das nicht gerade von vielen Sachen sagen kann.“
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
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- Fantasiestücke op. 12 (mit Anhang: Nachgelassenes Stück)
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Vorwort
Die erste Hälfte des Jahres 1837 war für Schumann nicht gerade glücklich. Er selbst nannte sie seine „dunkelste Zeit“, weil Clara sich damals innerlich von ihm entfernte und engere Kontakte zu dem Komponisten und Kritiker Carl Banck knüpfte. Schumann selbst intensivierte seine Beziehung zu Mendelssohn und lenkte sich vor allem mit eingehenden Bach-Studien ab. Im Februar … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |
Über die Autoren
Herttrich’s introduction to the edition of Fantasiestücke offers fascinating insight into the work’s historical context.