Für wen schrieb Carl Philipp Emanuel Bach seine Solosonate? Immer wieder ist als Adressat der Sonate der preußische König Friedrich II. ins Spiel gebracht worden. Bach hätte Musik, die exklusiv dem König zugedacht war, jedoch nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Das Flötensolo erschien aber in den 1760er Jahren gleich zweimal im Druck. Das Rätsel wird sich nicht lösen lassen. Heute gehört das dreisätzige Werk zu den Solo-Stücken, die jeder Flötist einmal gespielt haben muss – wahrhaft königliche Musik. Der Travers-Flötist Karl Kaiser steuert kenntnisreiche Kommentare zur Aufführungspraxis bei.
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Vorwort
Carl Philipp Emanuel Bachs (1714–88) Sonata a-moll für Flöte solo Wq 132 wurde 1747 in Berlin komponiert (vgl. Verzeichniß des musikalischen Nachlasses des verstorbenen Capellmeisters Carl Philipp Emanuel Bach, Hamburg 1790, S. 51), wo der Komponist seit 1741 in Festanstellung als Kammercembalist Friedrichs II. arbeitete. Um 1747 hatte sich Bach offenbar intensiv mit dem … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Carl Philipp Emanuel Bach
Er ist hauptsächlich durch seine Musik für Tasteninstrumente berühmt und gilt als bedeutendster Komponist von Sonaten (ungefähr 150) des mittleren 18. Jh.s. Sein Selbstverständnis als Komponist entspricht der Genieästhetik. Sein musikalisches Idiom ist durch einen „sprechenden“ Charakter und Überraschungsmomente geprägt.
1714 | Er wird am 8. März in Weimar geboren; zweiter überlebender Sohn aus Johann Sebastian Bachs erster Ehe. Musikalische Ausbildung durch den Vater; Besuch der lutherischen Lateinschule in Köthen, der Thomasschule in Leipzig. Mitwirkung am Collegium musicum. |
1731 | Jurastudium in Leipzig. |
1734–38 | Fortsetzung des Jurastudiums in Frankfurt a. d. O. Gelegenheitskompositionen. |
1740–68 | Cembalist am Hofe Friedrichs II. in Berlin. |
1741 | Sinfonie G-Dur (Wq 173) als seine erste Sinfonie. |
1742–44 | „Preußische“ und „Württembergische Sonaten“. |
1753 | Lehrbuch „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ (1. Teil; 2. Teil 1762). |
1758 | Publikation „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden und Lieder“ (2. Sammlung 1764). |
1760 | Publikation „Sechs Sonaten für Clavier mit veränderten Reprisen“. |
1768 | Er wird Musikdirektor und Kantor an der Lateinschule Johanneum in Hamburg als Nachfolger Telemanns. Komposition von Kirchenmusik (Kantaten) sowie Instrumentalwerken (Sinfonien, Konzerte, Kammermusik), großen Vokalwerken (Passionsmusiken und Oratorien) und Gelegenheitskompositionen für den städtischen Musikbetrieb. Einrichtung der „Bachischen Privatconcerte“. |
1775 | Oratorium „Die Israeliten in der Wüste“. |
1779–87 | Publikation der „Clavier-Sonaten und freye Fantasien nebst einigen Rondos […] für Kenner und Liebhaber“. |
1788 | Er stirbt am 14. Dezember in Hamburg. |
Essential and standard repertoire to be carefully studied, this is a rare solo sonata in three movements from the empfindsam style of the 18th century, a gem to be ultimately played by every flutist.
Die Neuausgabe des Henle Verlags glänzt mit Klappseite (...) sowie aufführungspraktischen Anmerkungen von Karl Kaiser. Selbstverständlich ergänzen Hinweise zur Quellenlage und Edition die wissenschaftlich-praktische Edition, die ein weiterer Edelstein unter den Urtext Editionen für Flöte des Henle Verlages ist.
La reproduction intégrale en fac-similé de l'édition originale de Berlin, parue en 1763, rehausse l'intérêt d'une édition irréprochable.