„Flautino“ schreibt Vivaldi als Besetzungsangabe ins Autograph. Es ist nicht ganz klar, ob das Konzert auf der f-Sopranblockflöte, genannt Sopranino, oder auf der Piccoloquerflöte ausgeführt werden soll. Da letztere fürs Probespiel im Orchester verpflichtend ist, begegnet man dem beschwingten und spielfreudigen Konzert auch häufig in der Piccoloversion.
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Vorwort
Das vorliegende Konzert für Flautino, Streicher und Basso continuo entstand vermutlich in der Zeit, als Antonio Vivaldi am „Seminario dell’Ospedale della Pietà“ in Venedig tätig war. Bei diesem „Ospedale“ handelte es sich um ein Waisenhaus für Mädchen, das verstärkt musikalische Begabungen förderte und über ein Orchester von internationalem Ruf verfügte. … weiter
Über den Komponisten

Antonio Vivaldi
Er erwarb sich seinen Ruhm als Violinvirtuose und Komponist vor allem durch (über 500) Instrumentalkonzerte, deren barockes Modell (Dreisätzigkeit, Ritornellform) er geschaffen hat. Er schrieb auch zahlreiche Opern.
1678 | Er wird am 4. März in Venedig als Sohn eines Barbiers und Violinisten geboren. Musikunterricht wahrscheinlich bei seinem Vater. |
1703 | Priesterweihe und Anstellung als Violinlehrer am Ospedale della pietà; um 1716 Maestro de’ concerti. Schreibt Violinmusik und geistliche Musik. |
1711 | Publikation von Vivaldis op. 3, „L’Estro Armonico“, die einflussreichsten Konzerte in der 1. Hälfte des 18. Jh.s. |
1713 | Erfolgreiche Uraufführung seiner ersten Oper „Ottone in villa“ in Vicenza. Er wird daraufhin als Komponist und Impresario am venezianischen Teatro S. Angelo tätig, wo er eigene Opern und fremde Kompositionen aufführt. |
um 1716 | Veröffentlichung der Konzertsammlung „La stravaganza“ op. 4. |
1718–20 | Als Maestro di Capella e Camera ist er beim Gouverneur von Mantua, Prinz Philipp von Hessen-Darmstadt, für die weltliche Musikgestaltung verantwortlich. |
ab 1720 | Zahlreiche Reisen bis nach Rom und Wien, möglicherweise auch Prag. |
1724 | Aufführung der Oper „Giustino“ in Rom. |
1725 | Publikation der Konzertsammlung „Il Cimento dell’Armonica e dell’Inventione“ op. 8, die mit den „Vier Jahreszeiten“ eröffnet werden. |
1727 | Uraufführung der Oper „Orlando (furioso)“ in Venedig; Publikation der Konzertsammlung „La Cetra“, op. 9. |
1732–36 | Opernaufführungen in Verona und Venedig. |
um 1740 | Er begibt sich nach Wien. |
1741 | Er stirbt verarmt am 28. Juli in Wien. |
Über die Autoren
Diese Ausgabe empfiehlt sich ... für die Piccolo(quer)flötenspieler, die sich für das Probespiel vorbereiten möchten. Die Notengrafik entspricht dem bewährten und hohen Standard des Henle-Verlages. Erfreulich ist, dass in der Solostimme das Blättern durch ein Dreifachblatt vermieden wird.
Les éditions Henle sortent une nouvelle collection comprenant les grandes pages de la musique concertante du répertoire avec la partie orchestrale réduite à un piano. ... Cette collection comporte les doigtés pour la partie soliste, une présentation claire (avec un effort particulier concernant les tournes) ainsi qu'une introduction trilingue.
Das von Henrik Wiese herausgegebene Flautinokonzert aus Vivaldis Zeit am "Ospedale della Pietà" stützt sich auf die autographe Partitur; die Ermittlung des Notentexts war zwar "vergleichsweise einfach", allerdings ist noch ungeklärt, was unter einem "Flautino" zu verstehen ist. Der Herausgeber empfiehlt für den Solopart eine Sopranino-Blockflöte in F oder die Piccolo(quer)flöte. Der Generalbaß ist recht schlicht gehalten, so daß dem Spielvergnügen – vielleicht bis auf den Tutti-Einsatz des dritten Satzes – keine ernsthaften Probleme im Weg stehen dürften.
Cette édition, soignée, appartient aux célèbres publications dans le texte original, Urtext, de la maison Henle, tenant lieu de versions de référence. L'édition de plusieurs œuvres pour flûte a été confiée à Henrik Wiese, flûtiste réputé ..., dont nous avons récemment commenté certaines réalisations effectuées avec la rigueur et la clarté nécessaires. ... L'éditeur a résolu l'épineux problème des tournes de pages en présentant sur un dépliant de trois pages le premier mouvement et en deux pages le Final.