Busonis Vater war Klarinettist und hatte 1883 eine Klarinettenschule veröffentlicht; seine Mutter war Pianistin. So kommt es nicht von ungefähr, dass das 1866 geborene junge Wunderkind Ferruccio Busoni schon zwischen 1877 und 1879 eine Reihe von Werken für Klarinette komponierte, meist mit Begleitung des Klaviers. Dazu zählen auch die Frühen Charakterstücke für Klarinette und Klavier, die durch diese Henle-Urtextausgabe erstmals veröffentlicht werden. Die Edition basiert auf dem Autograph, das Busoni wohl mit Hilfe der Eltern verfasste. Die Fingersatzbezeichnungen in der vorgelegten Ausgabe stammen von dem Pianisten und Pädagogen Klaus Schilde.
Inhalt/Details
- Andante con moto K 72
- Suite K 88
- Solo dramatique K 101
- Andantino K 107
- Serenade K 108
- Novellette K 116
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Vorwort
Zu den frühest erhaltenen Kompositionen aus der Kindheit Ferruccio Busonis (1866–1924) gehört eine Reihe von Werken für Klarinette, meist mit Begleitung des Klaviers. Das kommt nicht von ungefähr: Der Vater Ferdinando Busoni war Klarinettist, der 1883 eine Scuola per il clarinetto geschrieben und sich auf Konzertreisen in Italien wie im Ausland einen Namen gemacht hatte; … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Ferruccio Busoni
Bedeutender Komponist, Pianist, Dirigent und Musikschriftsteller, der in einem auf Fortschritt ausgerichteten Denken für Klassizität und Klassizismus eintrat. Er hat zudem viele Werke bearbeitet, insbesondere die Johann Sebastian Bachs.
1866 | Er wird am 1. April in Empoli als Sohn eines Klarinettisten und einer Pianistin geboren. Die Eltern fördern seine musikalische Ausbildung. Wunderkind; frühe Karriere als Pianist. |
1887 | Streichquartett d-Moll op. 26. |
ab 1888 | Klavierdozent in Helsinki, Moskau und Boston. |
1890 | Teilnahme am Rubinstein-Wettbewerb in St. Petersburg in den Kategorien Klavier und Komposition mit der 1. Violinsonate e-Moll op. 29, den beiden Klavierstücken op. 30a sowie seinem Konzertstück für Pianoforte mit Orchester op. 31a. Letzteres gewinnt den 1. Preis (Komposition). |
1894 | Er nimmt in Berlin seinen Wohnsitz. |
1897/1904 | Lustspielouvertüre op. 38. |
1903–04 | Concerto op. 39 für Klavier, Orchester und Männerchor in 5 Sätzen mit abschließendem Chorsatz. |
1907 | Schrift „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“. |
1909 | „Berceuse élégiaque“ op. 42. |
1909–10 | Erneute Amerika-Tournee. |
1910 | „Fantasia contrappuntistica“ für Klavier als Versuch, einen Schluss für Bachs „Kunst der Fuge“ zu finden. |
1912 | Aufführung der Oper „Die Brautwahl“ in Hamburg. |
1913 | Direktor des Liceo Musicale in Bologna. |
1915 | Rondò arlecchinesco op. 46. |
1920 | Tanzwalzer op. 53. |
1915–20 | Wegen des Krieges lebt er in Zürich. |
1917 | Aufführungen der Opern „Turandot“ und „Arlecchino“ in Zürich; sie greifen auf die Commedia dell’arte zurück. |
1920 | Leitung einer Meisterklasse an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. |
1922 | Schrift „Von der Einheit der Musik“. |
1924 | Er stirbt am 27. Juli in Berlin. |
1925 | Postume Aufführung der Oper „Doktor Faust“ in Dresden. |