"Sie - ein Mann - haben diese Lieder doch empfunden, wie sie kaum das geweihteste weibliche Herz nachempfinden kann!" schrieb ein Verehrer an Robert Schumann über dessen Liederzyklus Frauenliebe und Leben. Dieses Einfühlungsvermögen in den hochromantischen Tonfall der Gedichte von Adelbert von Chamisso mag auch auf die Entstehungsumstände des Liederzyklus’ op. 42 zurückzuführen sein, wurde er doch in einem der glücklichsten Lebensabschnitte Schumanns - kurz vor seiner Vermählung mit Clara Wieck - komponiert. Seit seiner Erstveröffentlichung erfreut sich Frauenliebe und Leben anhaltend größter Beliebtheit bei Sängerinnen wie Sängern. Dabei ist die Ausgabe für Männer- und Frauenstimmen mittlerer Stimmlage (Mezzo/Bariton) gleichermaßen geeignet.
Inhalt/Details
- Frauenliebe und Leben für Singstimme und Klavier op. 42
- Seit ich ihn gesehen op. 42,1
- Er, der Herrlichste von allen op. 42,2
- Ich kann's nicht fassen, nicht glauben op. 42,3
- Du Ring an meinem Finger op. 42,4
- Helft mir, ihr Schwestern op. 42,5
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Vorwort
Im Juli 1840 skizzierte Schumann innerhalb einer Woche insgesamt 16 Lieder nach Gedichten von Adelbert von Chamisso (darunter auch dessen Übersetzungen französischer, dänischer und neugriechischer Gedichte). Er begann mit dem Liederzyklus Frauenliebe und Leben op. 42, danach komponierte er die Drei Gesänge op. 31, schließlich die Fünf Lieder op. 40. In seinem Tagebuch … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |