Wie sein Vater hat auch Carl Philipp Emanuel Bach drei Sonaten für Viola da Gamba komponiert. Sie stammen aus seiner Zeit am Berliner Hof Friedrichs des Großen und gaben dem herausragenden Gambisten der Hofkapelle Gelegenheit, sein virtuoses Können zu zeigen. Während die beiden Sonaten Wq 136 und 137 mit Generalbass komponiert sind, folgt Bach in der Sonate g-moll Wq 88 dem Vorbild des Vaters: Rechte und linke Hand des Cembalos wetteifern in gleichberechtigter Dreistimmigkeit mit dem Soloinstrument. Auch auf dem Violoncello lassen sich diese Sonaten sehr wirkungsvoll musizieren; die praxisnahen Fingersätze der bezeichneten Stimme geben hierzu nützliche Hilfestellung.
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Vorwort
Zum umfangreichen kammermusikalischen Schaffen von Carl Philipp Emanuel Bach (1714–88) zählen auch drei Sonaten für Viola da Gamba und Cembalo. Bereits der Vater Johann Sebastian Bach hinterließ mit den bekannten Gambensonaten BWV 1027–29 drei Werke für dieselbe Besetzung. Während diese dem obligaten Typus (d. h. gleichberechtigte Dreistimmigkeit von Melodie-Instrument … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Carl Philipp Emanuel Bach
Er ist hauptsächlich durch seine Musik für Tasteninstrumente berühmt und gilt als bedeutendster Komponist von Sonaten (ungefähr 150) des mittleren 18. Jh.s. Sein Selbstverständnis als Komponist entspricht der Genieästhetik. Sein musikalisches Idiom ist durch einen „sprechenden“ Charakter und Überraschungsmomente geprägt.
1714 | Er wird am 8. März in Weimar geboren; zweiter überlebender Sohn aus Johann Sebastian Bachs erster Ehe. Musikalische Ausbildung durch den Vater; Besuch der lutherischen Lateinschule in Köthen, der Thomasschule in Leipzig. Mitwirkung am Collegium musicum. |
1731 | Jurastudium in Leipzig. |
1734–38 | Fortsetzung des Jurastudiums in Frankfurt a. d. O. Gelegenheitskompositionen. |
1740–68 | Cembalist am Hofe Friedrichs II. in Berlin. |
1741 | Sinfonie G-Dur (Wq 173) als seine erste Sinfonie. |
1742–44 | „Preußische“ und „Württembergische Sonaten“. |
1753 | Lehrbuch „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ (1. Teil; 2. Teil 1762). |
1758 | Publikation „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden und Lieder“ (2. Sammlung 1764). |
1760 | Publikation „Sechs Sonaten für Clavier mit veränderten Reprisen“. |
1768 | Er wird Musikdirektor und Kantor an der Lateinschule Johanneum in Hamburg als Nachfolger Telemanns. Komposition von Kirchenmusik (Kantaten) sowie Instrumentalwerken (Sinfonien, Konzerte, Kammermusik), großen Vokalwerken (Passionsmusiken und Oratorien) und Gelegenheitskompositionen für den städtischen Musikbetrieb. Einrichtung der „Bachischen Privatconcerte“. |
1775 | Oratorium „Die Israeliten in der Wüste“. |
1779–87 | Publikation der „Clavier-Sonaten und freye Fantasien nebst einigen Rondos […] für Kenner und Liebhaber“. |
1788 | Er stirbt am 14. Dezember in Hamburg. |
Über die Autoren
Wer es virtuos, schön und vor allem lohnend mag, der besorge sich die Cello-Ausgabe der drei Gambensonaten Wq 88, 136 und 137 von C. Ph. E. Bach (HN 991). (...) Es sind wunderbare Werke, vorbildlich ediert von Wolfram Enßlin und Ernst-Günter Heinemann.
Die Henle-Ausgabe lässt nichts zu wünschen übrig.
Den Herausgebern Wolfram Enßlin und Ernst-Günter Heinemann gelingt mit der Bearbeitung der Sonaten Wq 88, 136 und 137 eine absolut praktikable Fassung für das Violoncello, welche - mit lediglich vorsichtigen linearen Übertragungen einiger Akkordgriffe - den Originalklang der Viola da Gamba weitgehend zu sichern vermag. ... Wie bei Henle nicht anders zu erwarten, sind die Stimmen von höchster Professionalität: gedruckt auf hochwertigem Papier mit einem fürs Auge äußerst angenehmen Notenstich, gelegentlich leere Seiten belassend, um das Blättern zu ermöglichen - das muss und wird für die Ausführenden eine reine Musizierfreude sein! ... eine ebenso dankenswerte wie empfehlenswerte Bereicherung!