Dass Brahms sich zeit seines Lebens intensiv mit Barockmusik beschäftigte, ist bekannt. So kommt es auch nicht von ungefähr, dass er sich ein Thema aus einer Händel’schen Cembalosuite vornahm, um darüber 25 Variationen zu schreiben. Brahms taucht die einzelnen Variationen in immer neue Farben und Stimmungen in der Art der Charaktervariationen Beethovens. Entsprechend der Vorlage enthält das Werk aber auch durchgängig Anklänge an barocke Vorbilder – Verzierungen, Orgelpunkte – und endet in einer groß angelegten Fuge, die mit einer triumphalen Steigerung endet. Opus 24 ist sicher als Brahms’ bedeutendster Variationenzyklus anzusehen.
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Vorwort
Als Thema für seine Händel-Variationen benutzte Brahms eine Aria aus dem 2. Band der Suites de pièces pour le clavecin von Georg Friedrich Händel (J. Walsh, London 1733, dort mit fünf Variationen). Die mit September 1861 datierte erste Niederschrift des Werks enthält die Widmung Variationen für eine liebe Freundin. Damit war Clara Schumann gemeint, zu deren Geburtstag … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |