Es wird überliefert, Saint-Saëns sei vom knisternden Kaminfeuer in einem Hotel zum Hauptthema seiner Havanaise angeregt worden, und das während einer Tournee im Herbst 1885 mit dem späteren Widmungsträger Rafael Diaz Albertini. Ob bei der Ausarbeitung der Komposition zwei Jahre später die Wahl der Habanera (franz. Havanaise) mit ihrem typischen Tanzrhythmus im Zweiertakt auf die kubanische Herkunft des befreundeten Geigers anspielt, lässt sich nicht mehr entscheiden. Jedenfalls fand die Komposition sowohl in der Original- als auch in der Orchesterfassung von Beginn an großen Anklang. Für die Strichbezeichnungen des brillanten Violinparts konnte Ingolf Turban gewonnen werden.
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Vorwort
Camille Saint-Saëns (1835 –1921) unternahm im Herbst 1885 mit einem befreundeten Musiker, dem jungen Violinisten Rafael Diaz Albertini (1857– 1928), eine Konzerttournee durch Nordfrankreich, Belgien und Deutschland. Laut seinem Biographen Jean Bonnerot soll der Komponist an einem nasskalten Abend in einem Hotel in Brest vom Knistern des Kaminfeuers zum Hauptthema seiner … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Camille Saint-Saëns
Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Musiker in der 2. Hälfte des 19. Jh.s in Frankreich. Der als Klassizist geltende Komponist schrieb auch Stücke impressionistischen Klangcharakters und eine Komposition mit Vierteltönen. Als Kritiker und Musikschriftsteller war er an den ersten Gesamtausgaben von Rameau und Gluck beteiligt.
1835 | Er wird am 9. Oktober in Paris geboren. Frühe umfassende Ausbildung. |
1848–52 | Studium am Conservatoire in Paris. |
1853 | Organist an St. Merry in Paris. |
1853–59 | Erste große Werke: 1. und 2. Sinfonie op. 2 (1853) und op. 55 (1859), 1. Klavierkonzert op. 17 (1858), 1. Violinkonzert op. 20 (1859), Messe op. 4 (1856); er versucht, zu individuellen Formen zu kommen. |
1857–77 | Organist an der Madeleine. |
1861–65 | Er unterrichtet an der École de Musique Classique et Religieuse Niedermeyer. |
1871 | Gründung der Société Nationale de musique. |
1871–77 | Komposition von Sinfonischen Dichtungen, „Le rouet d’Omphale“ (1871), „Phaéton“ (1873), „Danse macabre“ (1874), „La jeunesse d’Hercule“ (1877). |
1876 | Er besucht die Ring-Aufführung in Bayreuth. |
1877 | Aufführung der Oper „Samson et Dalila“ in Weimar. |
1881 | Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1883 | Aufführung der Oper „Henry VIII“ in Paris. |
1885 | Publikation der Schrift „Harmonie et mélodie“. |
1886 | Aufführung der Orgelsinfonie (3. Sinfonie in c-Moll) in London: Hauptwerk mit Thementransformation nach Liszt’schem Vorbild. Komposition von „Le carnaval des animaux“, deren Publikation er lebenslang verbot. |
1899 | Publikation der Schrift „Portraits et souvenirs“. |
1900 | Kantate „Le feu céleste“ als Lob auf die Elektrizität zur Eröffnung der Exposition Universelle. |
1921 | Er stirbt am 16. Dezember in Algier. |