„Kennen Sie nicht Jean Paul, unseren großen Schriftsteller? von diesem hab’ ich mehr Contrapunkt gelernt als von meinem Musiklehrer“. Dessen „Vorschule der Ästhetik“ mit ihrer ausführlichen Behandlung des Humors brachte Schumann wohl auf den Gedanken, ein Klavierstück mit „Humoreske“ zu übertiteln – ein neues musikalisches Genre war geschaffen. Der „romantische Humor“ zielt jedoch weniger auf Witz im modernen Sinn, sondern auf eine Darstellung der Brüchigkeit und Widersprüchlichkeit menschlicher Existenz: Wie in einem Kaleidoskop stellt Schumann unterschiedlichste Formelemente und Stimmungen nebeneinander. Ernst Herttrichs Revision bringt die Ausgabe dieses ungewöhnlichen Werkes auf den neuesten Stand der Schumann-Forschung.
Inhalt/Details
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Vorwort
„Humoreske“ ist ursprünglich die Bezeichnung für ein literarisches Genre, das sich insbesondere in populären Zeitschriften der Biedermeierzeit erfolgreich ansiedelte, ohne dabei allerdings bestimmte typische Merkmale zu entwickeln. Bevor Robert Schumann als erster diese Genrebezeichnung für ein Musikstück verwendete und damit eine nachhaltige Tradition musikalischer … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |
Über die Autoren
Zolang je deze uitgaven gebruikt, blijft het eigenlijk altijd Schumann-feest!