„Haben Sie einmal die Images gespielt …? Ich glaube – ohne falsche Eitelkeit – dass diese drei Stücke sich gut machen und ihren Platz in der Klavierliteratur einnehmen werden … zur Linken Schumanns oder zur Rechten Chopins … as you like it.“ So Debussys briefliche Äußerung (1905) gegenüber seinem Verleger und Freund Jacques Durand. Debussys Prophezeiung sollte sich bewahrheiten. Die Stücke sind zum festen Bestandteil des Klavierrepertoires geworden. Übrigens: Zum langsamen Satz Hommage à Rameau ließ sich der Neuerer Debussy, durchaus traditionsbewusst, von einer Aufführung von Castor et Pollux inspirieren, die ihn 1903 begeistert hatte.
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Vorwort
Debussy hatte bereits 1894 eine Folge von drei Images für Klavier entworfen, ohne sie jedoch zu veröffentlichen. Erst zehn Jahre später – im Anschluss an Pelléas und Mélisande – nimmt er die Arbeit an einer ganzen Werkgruppe auf, mit der er in seiner kompositorischen Entwicklung zu einer neuen Ästhetik des Klaviers vorstößt. Ein Vertrag vom 8. Juli 1903 zeigt, dass … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |