Chopins vier Impromptus haben, typisch für diese von Franz Schubert kreierte Gattung, sehr stark improvisatorischen Charakter, sind jedoch stets voll spielerischer Eleganz und Leichtigkeit. Das gilt vor allem für die drei ersten Stücke dieses Bandes, Op. 29, 36 und 51. Während das erste wohl 1837 entstand, komponierte Chopin die zwei anderen während der Zeit seiner Beziehung mit der Schriftstellerin George Sand auf deren Landsitz Nohant, Op. 36 im Jahre 1839, Op. 51 drei Jahre später. Die Opuszahl des Fantaisie-Impromptu, op. 66, ist irreführend, denn das Stück war bereits 1834 als erstes der vier Werke entstanden. Chopin hatte es offensichtlich nicht für eine Drucklegung vorgesehen. Erst nach seinem Tod veranlasste sein Freund Julian Fontana eine Veröffentlichung. Der Druck weicht allerdings so stark von dem glücklicherweise noch erhaltenen Autograph ab, dass in der Henle-Urtextausgabe beide Versionen wiedergegeben wurden.
Inhalt/Details
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Vorwort
Dieser Band enthält die drei zu Chopins Lebzeiten herausgegebenen Impromptus und das erst nach seinem Tode veröffentlichte und von dem Herausgeber Julian Fontana so bezeichnete Fantaisie-Impromptu, das hier dank des Entgegenkommens von Artur Rubinstein der allgemein bekannten Fassung der Erstausgaben in der stark abweichenden Fassung des Autographs gegenübergestellt werden … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Frédéric Chopin
Pianist und Komponist. Sein Schaffen ist auf die Klaviermusik konzentriert, die sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und zum festen Bestand des Konzertrepertoires gehört. Seine Musik beeinflusste nachfolgende Generationen in Frankreich (Franck, Saint-Saëns, Fauré, Debussy) wie auch Smetana, Dvořák, Balakirew, Grieg, Albéniz.
1810 | Er wird am 1. März in Żelazowa Wola bei Warschau geboren. Mit 7 erste Kompositionen, mit 8 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Privatunterricht in Komposition. |
1825 | Rondo c-Moll op. 1 als erstes veröffentlichtes Werk. |
1826–29 | Studium an der Musikhochschule in Warschau. |
1829 | „Fantaisie sur des airs nationaux polonais“ A-Dur op. 13, Klaviertrio g-Moll op. 8. Reise nach Wien, wo er zwei Akademien mit seinen Kompositionen und Improvisationen gibt. |
1829–33 + 1835–37 | Etüden op. 10 und op. 25 als neuer Typus der virtuosen Etüde mit ästhetischem Anspruch. |
1830 | Uraufführungen seiner beiden Klavierkonzerte f-Moll op. 21 und e-Moll op. 11 in Warschau. |
1831 | Da er aufgrund des poln. Aufstands nicht nach Warschau zurückkehren kann, geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. |
1832 | Eröffnungskonzert in Paris mit großem Erfolg. |
1835/38 | „Trois valses brillantes“ op. 34. |
1836/39 | „24 Préludes“ op. 28 in zyklischer Abfolge als konstruktiv verdichtete, kurze Stücke. |
1835/39 | Klaviersonate b-Moll op. 35 mit dem Trauermarsch. |
1842/43 | Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, „Grande Polonaise brillante“ As-Dur op. 53, Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54. |
1844 | Klaviersonate h-Moll op. 58. |
1849 | Vollendung der Mazurkas g-Moll und f-Moll. Er stirbt am 17. Oktober in Paris. |