Ermuntert durch den Erfolg seiner „Papillons“, ließ Schumann 1832 die „Intermezzi“ op. 4, auch „längere Papillons“ genannt, folgen. Ungeachtet des teilweise improvisatorischen Stils dieses Werkes hat Schumann sehr sorgfältig daran gearbeitet: „Die Intermezzi sollen etwas werden – jede Note soll in die Waage gelegt werden“. Nicht zu überhören ist, dass sich Schumann zu dieser Zeit intensiv mit dem Kontrapunkt beschäftigte; das Vorbild Bachs hat vor allem in Nr. 1 und 5 seinen eindrucksvollen Niederschlag gefunden, was von der zeitgenössischen Kritik freudig aufgenommen wurde. – Auch diese Edition wurde im Jubiläumsjahr 2006 dem aktuellen Stand der Schumann-Forschung angepasst und mit einem ausführlichen quellenkritischen Textteil versehen.
Inhalt/Details
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Vorwort
Die Bezeichnung „Intermezzo“ für eine eigenständige Komposition ist eine typische Neuprägung des 19. Jahrhunderts, verwandt mit den vielen anderen Neubenennungen wie „Impromptu“, „Moment musical“, „Nocturne“, „Rhapsodie“ usw. Der Name scheint tatsächlich erstmals bei Schumann aufzutauchen und wurde später auch von Brahms (in den Klavierstücken op. 76, … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |