Allen Cellisten ist Debussys Sonate vertraut, die erst 1915, drei Jahre vor seinem Tode, entstand. Debussy hatte jedoch bereits 1882 - er war damals gerade 20 Jahre alt - zwei Werke für Violoncello und Klavier verfasst. Sie blieben der Öffentlichkeit weitgehend verborgen, denn das Autograph des „Intermezzo“ – die einzige Quelle dieses Werkes – war jahrzehntelang unzugänglich. Heute ist der Henle Verlag in der glücklichen Lage, eine Urtextausgabe des „Intermezzo“ vorlegen zu können, ergänzt durch das 1995 postum erschienene „Scherzo“. Für die spielpraktische Einrichtung konnten Jeffrey Solow (Violoncello) und Eckart Sellheim (Klavier) gewonnen werden.
Inhalt/Details
- Intermezzo und Scherzo
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Vorwort
In den Jahren 1880–82 wirkte Claude Debussy (1862–1918) zeitweise als Reisebegleiter und Hauspianist der Gönnerin Tschaikowskys, Nadeshda von Meck. Zweimal, 1881 und 1882, folgte er ihrer Einladung nach Russland. Er war Frau von Mecks Partner beim Vierhändigspiel, gab den jüngeren Töchtern Sonja und Ludmilla Klavierunterricht und betätigte sich als Liedbegleiter der … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |
Über die Autoren
Meticulously edited by Jeffrey Solow, cellists will be delighted to discover these unfamiliar works.