Mit dem 1853 entstandenen und Johannes Brahms gewidmeten „Konzert-Allegro mit Introduktion“ komplettieren wir unsere Ausgaben der Kompositionen Schumanns für Klavier und Orchester – daneben sind das berühmte a-moll-Klavierkonzert (HN 660) und das hinreißende Konzertstück op. 92 (HN 1141) in höchster Urtext-Qualität verfügbar. Eine Besonderheit stellt Schumanns originelle formale Gestaltung dar: In Opus 134 strafft er – wie bereits im Konzertstück op. 92 – die klassische Dreisätzigkeit des Solokonzerts zu einem einzigen durchkomponierten Satz und schafft so einen atmosphärisch dichten Dialog zwischen Klavier und Orchester.
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Vorwort
Das 1853 entstandene Konzert-Allegro mit Introduktion op. 134 gehört zu den letzten vollendeten Werken Robert Schumanns (1810–56). Bereits 1836 hatte er in seiner Rezension der Klavierkonzerte Nr. 5 und 6 von Ignaz Moscheles angemerkt, es fehle „an kleineren Concertstücken, in denen der Virtuose den Allegro-, Adagio- und Rondo-Vortrag zugleich [d. h. in einem Satz] … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |