Lange galt der schwedische Komponist Bernhard Henrik Crusell als Geheimtipp unter Klarinettisten, inzwischen haben seine Konzerte den Weg auf die Konzertbühnen gefunden. Kein Wunder angesichts der hinreißenden Musik, mit der Crusell – selbst ein Klarinettenvirtuose von internationalem Rang – das frühromantische Repertoire bereichert hat. Crusells Werke brauchen den Vergleich mit Webers und Spohrs Klarinettenliteratur nicht zu scheuen. Unsere Urtextausgabe des f-moll-Konzerts macht den Auftakt zu einer Neu-Edition aller drei Klarinettenkonzerte Crusells, die bei dem Herausgeber und Klarinettisten Nicolai Pfeffer in denkbar besten Händen sind, vereint er doch editorische Erfahrung mit spielpraktischem Verständnis.
Inhalt/Details
- Klarinettenkonzert f-moll op. 5
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Vorwort
Bernhard Henrik Crusell (1775 – 1838) zählt zu den herausragenden Klarinettenvirtuosen seiner Zeit. Bereits 1793 wurde er zum ersten Klarinettisten der königlich schwedischen Hofkapelle in Stockholm berufen, wo er mit Unterbrechungen bis 1833 wirkte. Viele zentrale Werke des Repertoires wurden von Crusell in Schweden erstaufgeführt, darunter – neben zahlreichen … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Bernhard Henrik Crusell
Aus Finnland stammender Klarinettist und Komponist. Zu Lebzeiten waren seine frühromantischen Kompositionen auch außerhalb Skandinaviens äußerst beliebt. Er schrieb anspruchsvolle Konzerte für Klarinette sowie Kammermusik. Seinem Interesse für Volksmusik entsprangen Liedkompositionen zu Texten des schwedischen Dichters Esaias Tegnér. Zudem übersetzte er zahlreiche Opernlibretti ins Schwedische.
1775 | Er wird am 15. Oktober in Uusikaupunki geboren. |
um 1783 | Von einem Regimentsklarinettisten erhält er Klarinettenunterricht. |
1788 | Durch Initiative des Major Olof von Wallenstjerna wird er Volontär des Musikkorps des Leibregiments der Witwe des Königs. |
1790 | Er zieht nach Stockholm. Hier wird ihm die Leitung des Musikkorps übertragen. |
1793–1833 | Von Hofkapellmeister Georg Joseph Vogler berufen, ist er 1. Klarinettist der Hofkapelle. |
1798 | In Berlin nimmt er Unterricht bei Franz Wilhelm Tausch. In Berlin und Hamburg tritt er solistisch auf. |
ab 1803 | In Paris studiert er Komposition bei Henri-Montan Berton und François-Joseph Gossec. Er begegnet dem Soloklarinettisten des Opernorchesters, Jean-Xavier Lefèvre. |
1818 | Er ist Musikdirektor des Musikkorps der königlichen Leibgrenadierregimenter in Stockholm. |
1822 | Eine Reise nach Karlsbad führt ihn durch Berlin und Dresden, wo er Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Maria von Weber sowie Giacomo Meyerbeer begegnet. |
1824 | Seine Oper Den lilla slavinnan wird in Stockholm gedruckt. |
1838 | Er stirbt am 28. Juli in Stockholm. |
Über die Autoren
Nicolai Pfeffer has done exhaustive research for these editinos by consulting the extant early sources.