Eigentlich hatte Brahms im Jahr 1890 die Absicht, mit dem Komponieren aufzuhören. Die Bekanntschaft mit Richard von Mühlfeld, dem Klarinettisten des berühmten Meininger Hoforchesters, führte jedoch dazu, dass Brahms glücklicherweise von diesem Vorsatz Abstand nahm und 1891 zusammen mit dem Klarinettentrio op. 114 das Klarinettenquintett op. 115 schrieb – zwei der großartigsten Werke mit diesem Instrument überhaupt. Die ersten öffentlichen Aufführungen fanden in Berlin und etwas später in Wien statt und waren ein so großer Erfolg, dass Joseph Joachim bekannte, das Klarinettenquintett sei eines der besten Werke, die Brahms je geschrieben habe. Für die vorliegende Henle-Urtextausgabe wurden sämtliche relevanten Quellen wie immer gründlich analysiert und auch Brahms’ eigene Korrekturen eingepflegt.
Inhalt/Details
- Klarinettenquintett für Klarinette (A), 2 Violinen, Viola und Violoncello h-moll op. 115
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Vorwort
Das Quintett in h-moll für Klarinette und Streicher op. 115 entstand zusammen mit dem Trio in a-moll für Klarinette, Violoncello und Klavier op. 114 in Bad Ischl im Sommer 1891. Die Bekanntschaft mit dem Klarinettisten des Meininger Hoforchesters, Richard von Mühlfeld, und die erneute Begegnung mit einigen Klarinettenwerken von Carl Maria von Weber und Wolfgang Amadeus … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Cette partition prend compte des multibles révisions et corrections subies par le texte, depuis la mise par écrit de l'autographe jusqu'à la publication de la partition et des parties.
... La presente, recentissima, edizione Urtext-Henle si basa su un confronto critico di cinque fonti ... Andrea Grassi, autore di questa preziosa ed encomiabile edizione Urtext, ha attentamente e scrupolosamente messo a confronto le fonti già citate scavando nei dettagli più piccoli per offrire la più attendibile versione brahmsiana di questo grande capolavoro cameristico: diamogli quindi questo grande merito. Lo strumentista più attento non dovrebbe mai fidarsi della prima edizione a stampa qualsiasi, che spesso è la manipolazione del vero testo originale dell'autografo. Questo è l'insegnamento che ci proviene da tutte le edizioni Urtext che possiamo avere a disposizione per risalire alle fonti del vero pensiero compositivo dell'autore
For advanced clarinet and string players this is a definite "must" for including in your repertoire. The clarinet part is very beautiful and allows the clarinettist to give full reign to their expressive talents. The string accompaniment blends in very beautifully and there are substantial passages where the strings take the lead, or where there is a delicate interplay between parts. The separate parts are well notated and spaced out so that the music is very easy to read. Where there is an awkward page turn in the first movement of the clarinet part, the page has been printed to fold out. This is also true for two movements in the viola part. At the end of the clarinet part, there are substantial notes on changes made to the work, with sources referenced. The preface was also very interesting and informative.