Johannes Brahms’ späte Kammermusikwerke gehören sicherlich zum Herrlichsten, was jemals für Klarinette geschaffen wurde. Dabei schien Brahms in den letzten Jahren seines Lebens des Komponierens bereits überdrüssig geworden zu sein – doch zum Glück für die Nachwelt begegnete er 1891 dem Solo-Klarinettisten der Meininger Hofkapelle, Richard Mühlfeld, der ihn mit seinem Spiel voller Tonschönheit begeisterte und zu neuen Kompositionen inspirierte. Das Trio op. 114 mit seinem melancholisch-herbstlichen Tonfall wird von allen Klarinettisten geliebt und liegt nun bei Henle in einer revidierten Ausgabe vor. Brahms’ eigene Handschrift seines Opus 114 liegt in München, der Heimat des G. Henle Verlags. Der Notentext beruht auf der neuen Brahms-Gesamtausgabe und steht somit für höchste Genauigkeit und aktuellen Forschungsstand. Für diese Urtextausgabe fügte der Pianist Klaus Schilde wertvolle Fingersätze hinzu.
Mehr zu dieser Ausgabe im Henle-Blog.
Inhalt/Details
- Klarinettentrio für Klavier, Klarinette (Viola) und Violoncello a-moll op. 114
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Vorwort
Johannes Brahms (1833 – 97) komponierte das Klarinettentrio a-moll op. 114 im Sommer 1891 in Bad Ischl. Der Entstehung des Werks ging eine schöpferische Krise des Komponisten voraus, der nach der langwierigen und mühevollen Überarbeitung seines frühen Klaviertrios op. 8 des Komponierens müde geworden zu sein schien. Dies gab er seinem Verleger Fritz Simrock Ende des … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
Approximately one dozen notes and placements of dynamic signs are corrected in the piano and cello parts of this scholarly edition. As usual with G. Henle editions, the readability of the music engraving is excellent.
This meticulous new Henle text with separate clarinet and viola parts is all that one could wish for in its fine detail, layout, a Preface detailing its genesis, and informative Comments on the sources for this edition.