Alexander Skrjabin hatte sich 1891, im Jahr vor seiner Abschlussprüfung am Konservatorium, durch zu ehrgeiziges Üben eine Verletzung seiner rechten Hand zugezogen. Seine Pianistenkarriere war dadurch ernstlich bedroht, und der junge Musiker stürzte in eine Lebenskrise. Dennoch gelang es Skrjabin sein Klavierstudium 1892 mit einer Goldmedaille zu beenden. Seine erste veröffentlichte Klaviersonate op. 6 ist jedoch untrennbar mit der Krisenzeit verbunden. Das düstere Werk gipfelt am Ende des 3. Satzes in Akkordschlägen, an die sich ein abgründiger Trauermarsch als Finale anschließt – große, bekenntnishafte Musik. Wir legen dieses Schlüsselwerk als Urtextausgabe vor, herausgegeben und erläutert von der Skrjabin-Expertin Valentina Rubcova.
Inhalt/Details
- Schwierigkeitsgrad (Erläuterung)
- Weitere Titel dieses Schwierigkeitsgrades
Youtube
Vorwort
Alexander N. Skrjabin (1872–1915) setzte sich schon früh mit der Gattung der Sonate auseinander und sollte sich ihr auch während seiner gesamten künstlerischen Laufbahn widmen. Im Alter von 15 Jahren verfasste er eine erste Jugendsonate in gis-moll mit dem Untertitel Sonate-Fantaisie; es folgten eine Sonate in cis-moll, die bis auf den Anfang des ersten Satzes verschollen … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Alexander Skrjabin
Russ. Komponist und Pianist. Den Schwerpunkt seines Œuvres bildet seine äußerst individuelle Klaviermusik; hinzu kommen bedeutende Orchesterwerke.
1872 | Er wird am 6. Januar in Moskau als Sohn einer Pianistin geboren; seine Mutter starb 1872. |
1888–92 | Klavierstudium am Moskauer Konservatorium. |
1888–96 | 24 Préludes op. 11, die alle Merkmale von Skrjabins früher Phase enthalten: weite, ornamentale Kantilenen, die durch Figurationen und Arpeggien gestützt werden in Anlehnung an Chopin, komplexe rhythmische Struktur durch Polyrhythmik und Synkopenbildungen. |
1892–1913 | Komposition von 10 Klaviersonaten. |
1896 | Reisen nach Paris, Wien, Rom. |
1897 | Klavierkonzert fis-Moll op. 20 im Stil Chopins. |
1897–1909/10 | Er komponiert vorrangig Orchesterwerke, darunter die Hauptwerke „Poème de l’extase“ für großes Orchester (1905–07) op. 54 und „Prométhée ou Le Poème du feu“ (1908–10); Orientierung an Liszt und Wagner; programmatische Musik z.T. mit Erläuterungen im Notentext, Aufnahme weltanschaulicher Ideen in seine Kompositionen, die durch verschiedene philosophische Richtungen der Jahrhundertwende bestimmt sind. Ungewohnte Intervalle, harmonisch am Rand der Tonalität. |
1899–1904 | Komposition der drei Sinfonien op. 26, 29, 43. |
1904 | Er lebt in der Schweiz. |
1906 | Einladung in die USA. |
1910 | Rückkehr nach Russland. |
1908–10 | „Prométhée ou Le Poème du feu“ für Klavier, Orchester, Orgel, Chor und clavier à lumière op. 60: Bereicherung der musikalischen Ausführung durch Farbenspiele. 1911–14 Klavierkompositionen op. 61–74 in avancierter Harmonik. |
1913 | Beginn des multimedialen „Acte préalable“, der nicht vollendet wird. |
1915 | Er stirbt am 27. April in Moskau. |
Über die Autoren
Henle's afzonderlijke uitgave is veel handzamer, slaat prettiger open en is ook qua bladspiegel net iets overzichtelijker opgezet. ... Het beknoptere commentaar van Valentina Rubcova in de Henle uitgave staat wel achterin te lesen.
Da es ein Werk von hoher künstlerischer Qualität und pianistischer Eloquenz (mit Anklängen an Chopin) ist, wäre eine Annäherung gewiss ein lohnendes Unterfangen. Die Urtext-Ausgabe von Henle bietet dafür eine absolut verlässliche Grundlage.